CS2-Profi autimatic wechselt von eSport zum Golf

Mirko Steiner
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Image credit: Foto von Soheb Zaidi auf Unsplash

Der nordamerikanische E-Sport-Star Timothy „autimatic“ Ta hat seinen Rückzug aus der kompetitiven Counter-Strike-Szene verkündet – und überrascht mit einem radikalen Kurswechsel: Künftig will er sich voll dem professionellen Golfsport widmen. Für die CS-Community ist dies ein unerwarteter Abschied eines bekannten Gesichts – und ein seltenes Beispiel für eine Karriere nach dem E-Sport abseits der digitalen Szene.

Ein Veteran nimmt den Hut

Autimatic gehörte über Jahre hinweg zu den prägendsten Spielern der nordamerikanischen CS-Landschaft. Mit Stationen bei Organisationen wie Cloud9, T1 und Evil Geniuses feierte er zahlreiche Erfolge, darunter der legendäre Sieg beim ELEAGUE Major 2018 – dem bislang einzigen Major-Titel eines nordamerikanischen Teams.

Doch die jüngste CS2-Ära konnte diesen Erfolg nicht wiederholen. In der öffentlichen Erklärung zu seinem Rücktritt spricht autimatic davon, dass „seine Leidenschaft für den E-Sport nachgelassen“ habe. Die Entscheidung sei nicht über Nacht gefallen, sondern das Ergebnis eines langen Reifeprozesses.

Vom digitalen Schlachtfeld aufs Grün

Viel überraschender als der Rücktritt selbst ist die neue Richtung, die Ta nun einschlägt. Statt Coach, Streamer oder Analyst zu werden – wie viele andere Ex-Profis – will er den Golfsport professionell betreiben – und lässt seine Instagram Community auch daran teilhaben.

Laut eigenen Angaben beschäftigt sich autimatic bereits seit einiger Zeit intensiv mit Golf. Nun möchte er „sein volles Potenzial auf dem Rasen ausschöpfen“ und sieht darin nicht nur ein Hobby, sondern einen möglichen neuen Karriereweg. Ob es ihm gelingt, auch in diesem Bereich Fuß zu fassen, bleibt abzuwarten – doch sein sportlicher Ehrgeiz und die Disziplin aus dem E-Sport könnten ihm dabei zugutekommen.

Reaktionen aus der Community

Die CS2-Community reagierte mit gemischten Gefühlen auf den Schritt. Während viele Respekt für seine Entscheidung zeigten und ihm Glück wünschten, äußerten andere Bedauern darüber, einen weiteren Veteranen der Szene zu verlieren.

Besonders auffällig ist, wie viele ehemalige Mitspieler und Organisationen seine Entscheidung öffentlich unterstützten. Tweets von bekannten Größen wie Stewie2K oder tarik würdigten autimatics Leistungen und lobten seinen Mut, einen neuen Weg einzuschlagen.

Karrierewechsel als Trend?

Auch wenn ein Wechsel in den klassischen Sport eher die Ausnahme ist, nehmen Karrieren nach dem E-Sport immer mehr Raum ein. Einige Spieler wechseln in Managementrollen, andere bauen eigene Marken als Streamer auf. Der Fall autimatic zeigt jedoch: Auch außerhalb der Gaming-Branche sind neue Wege möglich – wenn die Leidenschaft stimmt.

Für viele junge Spieler dürfte seine Geschichte inspirierend sein. Sie verdeutlicht, dass eine E-Sport-Karriere nicht das Ende der persönlichen Entwicklung bedeutet, sondern auch als Sprungbrett in völlig andere Bereiche dienen kann.

Abschied mit Haltung – Zukunft mit Vision

Autimatic verlässt die Bühne des E-Sports mit Würde und Weitblick. Sein Wechsel zum Golfsport mag ungewöhnlich erscheinen, passt aber zu einer Generation, die sich nicht mehr auf eine Rolle festlegen lässt. Ob er den Sprung in die Golf-Profiliga schafft, bleibt abzuwarten – aber seine Reise dürfte für Gesprächsstoff sorgen.

Der E-Sport verliert damit nicht nur einen erfahrenen Spieler, sondern auch eine Persönlichkeit, die bewiesen hat, dass Neuanfänge jederzeit möglich sind – selbst, wenn sie weit entfernt vom Bildschirm stattfinden.

Für alles was Gambling und Gaming vereint, ist Mirko zuständig. Der passionierte Journalist in unseren Reihen ist vor allem eines – einer für die Details. Denn Mirko ist so genau wie das Uhrwerk des Stephandoms in Wien. Mit akribischer Genauigkeit testet und vergleicht er Angebote, Deals, Funktionen und Co.