Ein massiver Zwischenfall beim LAN-Match in Évry-Courcouronnes hat schwerwiegende Konsequenzen für die französische Valorant-Organisation DVM: Nach Ausschreitungen unter Fans wurde das Team dauerhaft aus der Valorant Challengers France: Revolution ausgeschlossen. Diese Entscheidung markiert einen der drastischsten Eingriffe der Liga in ihrer bisherigen Geschichte.
Eskalation beim Match gegen Joblife
Der Vorfall ereignete sich am 8. April 2025 während der Begegnung zwischen DVM und Joblife, einem der populärsten Valorant-Teams Frankreichs. Laut offiziellen Angaben kam es bereits im Vorfeld des Matches zu Provokationen seitens einzelner DVM-Fans gegenüber dem gegnerischen Team. Die Situation eskalierte schließlich in eine körperliche Auseinandersetzung direkt vor Ort in der Spielstätte Les Arènes d’Évry-Courcouronnes. Daraufhin wurde die Partie abgebrochen und die Polizei eingeschaltet wurde.
Die betroffenen Zuschauer wurden von Sicherheitskräften aus der Arena entfernt. Die Veranstaltung konnte danach nicht fortgesetzt werden. In sozialen Netzwerken kursierten Videos der Auseinandersetzungen, die für großes Aufsehen in der Community sorgten.
Zunächst Suspendierung, dann endgültiger Ausschluss
Zunächst reagierte die Ligaleitung zurückhaltend: DVM wurde am Folgetag vorübergehend vom laufenden Wettbewerb ausgeschlossen, um den Vorfall zu untersuchen. Am 15. April folgte schließlich der dauerhafte Ausschluss des Teams aus der Challengers France: Revolution. Die Entscheidung wurde vom Veranstalter Webedia, der die Liga im Auftrag von Riot Games betreut, mit dem Verweis auf „wiederholtes Fehlverhalten, das nicht mit den Werten der Liga vereinbar ist“ begründet.
DVM darf künftig nicht mehr an der französischen Challengers-Liga teilnehmen. Die Entscheidung betrifft jedoch ausschließlich die Organisation – nicht die einzelnen Spieler.
Spieler dürfen unter neuer Flagge weitermachen
In einer begleitenden Mitteilung wurde klargestellt, dass die betroffenen Spieler der aktuellen DVM-Roster berechtigt sind, unter einem neuen Teamnamen oder in einer anderen Organisation weiterhin an der Liga teilzunehmen. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass Karrieren nicht durch das Verhalten der Vereinsstruktur oder einzelner Fans behindert werden.
Einige Akteure der Szene lobten die Entscheidung als starkes Zeichen für professionelles Verhalten im E-Sport. Andere warfen der Ligaleitung vor, zu spät reagiert zu haben – schließlich war DVM in der Vergangenheit bereits durch kleinere Vorfälle im Umgang mit Gegnern und Publikum aufgefallen, wenn auch ohne konkrete Sanktionen.
Reaktion der Organisation: Viel Schweigen, wenig Einsicht
Ein offizielles, umfassendes Statement der Organisation DVM blieb bislang aus. Auf der Plattform X (ehemals Twitter) äußerte sich jedoch DVMEDJA, Mitbegründer des Teams, mit einem knappen Beitrag. Darin wies er jede direkte Verantwortung für das Verhalten der Fans zurück, bezeichnete den Ausschluss als überzogen und kündigte Gespräche mit der Ligaleitung an.
In einem weiteren Statement erklärte DVMEDJA zudem, dass sein Anwalt, Herr Battikh, bereits Kontakt zu den Veranstaltern aufgenommen habe. Die Gespräche liefen derzeit, und eine Stellungnahme werde in den kommenden Tagen erwartet. Bis dahin wolle er sich nicht weiter äußern und rief seine Community sowie die Unterstützer von DVM ESPORT dazu auf, Ruhe zu bewahren.
Eine öffentliche Entschuldigung blieb bislang aus.
Signalwirkung für den französischen E-Sport
Mit dem Ausschluss sendet die Challengers France ein deutliches Signal: Unsportliches Verhalten – auch durch das Umfeld eines Teams – wird nicht toleriert. Für DVM endet damit vorerst das Kapitel Valorant auf französischem Boden. Ob sich die Organisation in anderer Form zurückmelden kann, bleibt abzuwarten.