Die weltweite Esports-Branche hat 2024 neue Maßstäbe gesetzt. Mit über 3,26 Milliarden angesehenen Stunden erreichte das vergangene Jahr einen neuen Rekordwert und unterstreicht damit den weiteren Aufstieg von Esports zum globalen Mainstream-Phänomen. Die Daten stammen von Esports Charts, einem der führenden Analyseportale der Branche.
League of Legends und Co. dominieren das Ranking
Besonders herausragend war das Interesse an Top-Titeln wie League of Legends, Counter-Strike 2, Mobile Legends: Bang Bang und Dota 2. Die League of Legends Worlds 2024 knackten mit 6,94 Millionen gleichzeitigen Zuschauern alle bisherigen Rekorde. Auch das PGL Major Copenhagen 2024 – das erste CS2-Major – erzielte mit 1,85 Millionen Peak Viewers ein starkes Ergebnis.
Mobile Games wie Mobile Legends konnten sich ebenfalls etablieren: Die indonesische MPL erreichte allein über 110 Millionen gesehene Stunden in zwei Saisons.
Diese Zahlen zeigen: Das Zuschauerverhalten verändert sich weiter – Live-Streaming und Co-Streaming-Formate verdrängen klassische Übertragungswege zunehmend und öffnen neue Zielgruppen für digitale Wettbewerbe.
Signalwirkung für Europa und Deutschland
Der Boom hat direkte Auswirkungen auf Europa. Immer mehr Top-Events finden auf europäischem Boden statt – etwa das LoL Worlds Finale 2024 in Paris. Europas Relevanz als Turnierstandort wächst, ebenso wie das Interesse internationaler Sponsoren an europäischen Organisationen und Talenten. Für Länder wie Deutschland bedeutet das eine Chance: Lokale Teams, Streamer und Veranstalter können stärker vom globalen Hype profitieren – sowohl durch Reichweite als auch durch Investitionen.
Wirtschaftliche Bedeutung nimmt zu
Der anhaltende Zuschauerzuwachs wirkt sich auch wirtschaftlich aus. Mehr Viewership bedeutet mehr Werbegelder, mehr Merchandising und höhere Einnahmen aus Event-Tickets und Medienrechten.
Zahlreiche Unternehmen – von Sponsoren über Agenturen bis hin zu Streaming-Plattformen – profitieren direkt. Gleichzeitig verstärkt sich der Wettbewerb um lukrative Märkte, Talente und Reichweite.
Für den europäischen Markt bedeutet das: Wer früh investiert, kann nachhaltig profitieren. Ligen wie die LEC oder nationale Formate wie Prime League erhalten durch die globale Sichtbarkeit eine neue Dynamik.
Auch der politische Diskurs verändert sich
Mit wachsendem Einfluss wird Esports auch gesellschaftlich und politisch ernster genommen. In Deutschland wird wieder verstärkt über den offiziellen Sportstatus von Esports diskutiert – verbunden mit möglichen Förderprogrammen und mehr Rechtssicherheit für Events und Spieler.
Öffentlich-rechtliche Medien zeigen zudem wachsendes Interesse: Formate in Mediatheken und Reportagen über Esports-Events werden zunehmend etabliert.
Europa darf jetzt nicht zögern
Der Zuschauerrekord 2024 markiert mehr als nur ein neues Hoch – er ist ein klares Zeichen dafür, dass Esports sich global als ernstzunehmender Wettbewerbs- und Unterhaltungsbereich etabliert hat. Für Europa – und speziell für Deutschland – ist jetzt der Zeitpunkt, den nächsten Schritt zu gehen: Investitionen stärken, Talente fördern und Strukturen ausbauen.
Denn die Weichen für die nächsten Jahre werden schon jetzt gestellt – und wer zu spät reagiert, verpasst womöglich die nächste Welle des Erfolgs.