Call of Duty Update killt das Vertrauen: “Kein ernstzunehmender E-Sport“

Jana Radu
calendar-icon

Was als normales Patchday-Update durchgehen sollte, hat in der Call of Duty League eine echte Vertrauenskrise ausgelöst. Das Update vom 7. Mai für Black Ops 6 bringt nicht nur Bugs und technische Störungen – es sorgt für Frust auf allen Ebenen. Und diesmal ist es nicht irgendein Bug, den man mit einem Schulterzucken hinnimmt. Profis, Coaches, Analysten – sie alle sind sich einig: So geht das nicht weiter. Call of Duty will E-Sport sein, aber das hier wirkt eher wie eine offene Beta.

Call of Duty: Caster-Tool kaputt, Ranked-Modus lahmgelegt – und dann zurück auf alten Patch

Mit dem Update wollte man eigentlich nachlegen, aber stattdessen ging das Caster-Tool direkt baden. Das Ding ist das Herzstück jeder Übertragung – wenn das nicht läuft, hast du keine sauberen Streams, keine Übersicht, kein gutes Zuschauererlebnis. Und genau das ist passiert: Streams verwackelt, Replays unbrauchbar, Kommentatoren blind unterwegs. Kurz darauf wurde auch noch die neue Version komplett eingestampft. Man hat einfach zurückgerollt auf den alten Build. Bedeutet: Alles, was Teams in den letzten Tagen trainiert haben – kannst du in die Tonne treten. Spielverhalten, Waffengefühl, Map-Timing – alles fühlt sich anders an. Das ist kein Feintuning, das ist ein Not-Aus.

Scrims? Nur unter Vorbehalt. Training? Eher Glücksspiel

On top kommt: Die offiziellen Liga-Accounts, über die Teams normalerweise scrimmen, sind durch den Patch ebenfalls beschädigt. Matches fliegen raus, Modi fehlen, Verbindungen brechen ab. Du kannst also nicht mal mehr vernünftig üben – und das kurz vor wichtigen Spielen. Für einen Titel, der sich im E-Sport ernst nehmen will, ist das eine Blamage. Die Teams stehen auf dem Gas, wollen sich vorbereiten, und werden stattdessen ausgebremst, weil das System im Hintergrund nicht mitspielt. Das ist kein kleines Ärgernis – das ist sabotageähnlich.

Nadeshot, Envoy, JoeDeceives – alle unbeeindruckt

Die Kritik kommt nicht von irgendwem. Envoy sagt ganz offen, dass selbst Offline-Events auf Weltniveau nicht so chaotisch organisiert sind. JoeDeceives bringt es vielleicht am deutlichsten auf den Punkt: „Das fühlt sich einfach nicht wie E-Sport an.“ Damit meint er nicht nur den Patch an sich, sondern den Umgang damit. Keine Kommunikation, keine Entschuldigung, kein klarer Plan. Stattdessen Patch zurück, Probleme vertuscht und weiter geht’s. So kann man nicht arbeiten – und schon gar nicht auf Pro-Level.

Die Szene fragt sich: Interessiert das die Call of Duty-Entwickler überhaupt?

Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Call of Duty-Community fragt, wie viel Treyarch & Co. eigentlich von E-Sport halten. Das Feedback aus der Liga wird selten gehört, geschweige denn umgesetzt. Wichtige Tools sind verbuggt, Kommunikation ist gleich null, und in vielen Teams macht sich das Gefühl breit, dass der kompetitive Teil einfach keine Priorität mehr hat. Und ja, klar – Content-Patches, neue Maps, Cosmetics – alles super. Aber wenn das Fundament instabil ist, dann bringt dir auch der schönste Waffenskin nichts.

Jana ist leidenschaftliche Gamerin, Technikfan und wandelndes Lexikon für alles rund um Esports, RPGs und Retro-Konsolen. Seit ihrer Kindheit begeistert sie sich für digitale Welten und hat sich über die Jahre ein beeindruckendes Fachwissen aufgebaut – von Speedruns bis hin zu Hardware-Tweaks. Wenn sie nicht gerade in Fantasy-Universen abtaucht, schreibt sie über Gaming-Trends oder tüftelt an ihrem Streaming-Setup. Für Jana ist Gaming mehr als ein Hobby.