Fnatic zieht die Konsequenzen aus einem schwachen Jahresstart: Coach Casle ist raus. Nach nur vier Monaten endet die Zusammenarbeit. Die Resultate blieben aus, die Entwicklung stagnierte – jetzt übernimmt Analyst Independent vorerst das Ruder.
Hintergrund: Kein Fortschritt, keine Ergebnisse
Casle kam mit Vorschusslorbeeren, doch die Auftritte des Teams blieben durchweg enttäuschend. Besonders die taktische Linie wirkte oft unklar. Eingespielte Systeme fehlten, Fehler wiederholten sich. Der Kader hatte mehr Potenzial, als auf dem Server zu sehen war – das wurde intern wie extern zunehmend zum Problem.
Der Knackpunkt: Scheitern im Major-Qualifier
Beim BLAST.tv Austin Major Qualifier setzte es den entscheidenden Dämpfer. Fnatic verpasste das Major deutlich – und das gegen Gegner, die man schlagen muss, wenn man zum erweiterten Kreis der Top-Teams gehören will. Statt Entwicklung gab es Rückschritte.
Tier-2-Turniere ohne Substanz
Auch in kleineren Turnieren konnte Fnatic nicht überzeugen. Gruppenphasen endeten oft früh, die individuelle Leistung passte selten. In einer Szene, in der Tier-2-Ergebnisse oft über Einladungen und Relevanz entscheiden, ist das ein klarer Rückschritt. Für eine Organisation wie Fnatic ist das nicht akzeptabel.
Stellungnahme von Fnatic: Kein Bruch, aber keine Basis
Fnatic hat sich klar geäußert: Die Zeit mit Casle habe wertvolle Einblicke geliefert, doch der Teamzusammenhalt sei zuletzt nicht mehr da gewesen. Man trennt sich ohne öffentliche Eskalation, aber auch ohne positive Signale für eine längere Zusammenarbeit. Es war eine nüchterne Entscheidung – ohne Drama, aber mit klarer Ansage.
Neue Struktur: Fokus auf CIS-Spieler und Interimslösung
Mit der Integration von Spielern aus der Ukraine und weiteren Regionen der ehemaligen GUS-Staaten verändert sich die Teamstruktur spürbar. Kommunikation, Kultur, Spielstil – das alles braucht eine neue Herangehensweise. Interimstrainer Independent bringt Sprachkenntnisse und taktische Nähe zum Team mit, doch es bleibt ein Übergangsmodell.
Ein langfristiger Coach wird gesucht – mit Profil, das zur neuen Ausrichtung passt. Erfahrung mit internationalen Lineups und ein taktisches System, das jungen Spielern klare Strukturen gibt, stehen oben auf der Liste.