G2 Hel wird erstes weibliches Team in Liga Nexo

Jana Radu
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Was G2 Hel in Spanien geschafft hat, gab’s so noch nie. Zum ersten Mal qualifiziert sich ein reines Frauenteam für die Liga Nexo – die zweite Liga einer europäischen Regional League in League of Legends.

Das ist nicht einfach nur ein schöner Erfolg, sondern ein echtes Ausrufezeichen. Für die Szene, für den Nachwuchs, für alle, die dachten: „Das wird nie passieren.“ Doch es ist passiert. Und zwar nicht irgendwie, sondern mit einem der stärksten Comebacks, die diese Aufstiegsrunde je gesehen hat.

Aufstieg durch Durchhalten

G2 Hel hat sich den Platz in der Liga Nexo nicht geschenkt bekommen. Der Weg ging über den Circuito Tormenta – das spanische Semi-Pro-System. Dort: Dritter Platz. 75 Punkte. Reicht fürs Promotion-Turnier. Im ersten Match: 2:0 gegen Sportia Khore. Souverän. Dann der Bossfight: Dream Makers.

Ein Best-of-Five gegen das achtplatzierte Team aus der Liga Nexo. Und der Start? 0:2 hinten. Für viele Teams wäre das der Punkt gewesen, an dem das Skript endet. Nicht für G2 Hel.

Sie kamen zurück. Drei Spiele in Folge gewonnen, 3:2 Endstand. Aufstieg klargemacht. Nervenstark, fokussiert und mit perfektem Timing.

Was auf der Bühne wirklich zählt

In diesem letzten Spiel war alles dabei: Map-Kontrolle, Teamfights, Clutch-Calls. Shiina im Jungle mit dem höchsten KDA des Turniers (10.27). Colomblbl als Support mit unglaublicher Übersicht und konstanten Setups. Und ein Team, das trotz Druck nicht auseinandergefallen ist, sondern zusammengewachsen ist.

Diese Serie hat nicht nur gezeigt, wie gut das Lineup funktioniert – sondern auch, wie sehr sie an sich glauben.

Kaderwechsel in G2 Hel, die sofort Wirkung zeigen

Vor der Saison gab es zwei wichtige Veränderungen: Zeniv kam für Lizia auf die Toplane, rym ersetzte Sha auf der Midlane. Besonders rym brachte nicht nur Skill, sondern auch internationale Erfahrung mit – und eine klare Kommunikation, die das Team in knappen Situationen getragen hat.

Das Ergebnis: Besseres Makro, stabilere Laning-Phasen, weniger unforced Errors. Die Neuen fügten sich ein, als wären sie von Anfang an dabei gewesen. Das war mehr als ein “frischer Wind” – das war der nötige Push, um oben mitzumischen.

Warum der Aufstieg von G2 Hel mehr ist als ein sportlicher Erfolg

Mit dem Aufstieg hat G2 Hel mehr erreicht als nur einen Platz in einer höheren Liga. Sie haben gezeigt, dass ein reines Frauenteam auf diesem Level konkurrenzfähig sein kann – und zwar nicht als PR-Aktion, sondern als echtes Contender-Lineup.

Das ist keine Symbolpolitik. Das ist sportlicher Beweis. Und der wird wahrgenommen – von der Community, von Veranstaltern, von Sponsoren. G2 Hel steht jetzt nicht nur für “gut genug”. Sie stehen für “gehört hierher”.

Mehr Sichtbarkeit. Mehr Vorbilder.

Noch ist der Anteil von Frauen im professionellen LoL überschaubar. Aber G2 Hel bringt gerade neue Dynamik rein. Ihre Spiele werden geschaut. Ihre Namen werden gesucht. Ihr Spielstil analysiert.

Sie bieten Identifikation – für Spielerinnen, die sehen wollen, dass es geht. Und sie tun das nicht durch große Reden, sondern durch solide Performance.

Jede gute Map, jedes gewonnene Match sendet ein klares Signal: Talent ist nicht geschlechtsspezifisch. Es braucht nur Räume, in denen es sich zeigen kann.

Nächste Stationen: Liga Nexo und Equal Esports Cup

Jetzt geht’s ans Eingemachte. G2 Hel startet bald in Split 3 der Liga Nexo. Die Gegner werden stärker, die Fehler härter bestraft. Gleichzeitig steht auch der Equal Esports Cup an – das wichtigste europäische Turnier für weibliche und nicht-binäre Spieler.

Beide Wettbewerbe bieten Bühne und Bewährungsprobe. Und G2 Hel bereitet sich darauf vor: Scrims, Matchanalysen, Draft-Prioritäten. Nichts wird dem Zufall überlassen.

Ziel: zeigen, dass der Aufstieg kein Glück war – sondern der Anfang von etwas Dauerhaftem.

Jana ist leidenschaftliche Gamerin, Technikfan und wandelndes Lexikon für alles rund um Esports, RPGs und Retro-Konsolen. Seit ihrer Kindheit begeistert sie sich für digitale Welten und hat sich über die Jahre ein beeindruckendes Fachwissen aufgebaut – von Speedruns bis hin zu Hardware-Tweaks. Wenn sie nicht gerade in Fantasy-Universen abtaucht, schreibt sie über Gaming-Trends oder tüftelt an ihrem Streaming-Setup. Für Jana ist Gaming mehr als ein Hobby.