Matchfixing Skandal: Valve und Perfect World sperren 12 Profis

Mirko Steiner
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Image credit: Bild von J S auf Pixabay

Ein erneuter Integritätsskandal erschüttert die Dota-2-Szene: Valve und der chinesische Partner Perfect World haben am 18. Mai 2025 insgesamt zwölf professionelle Spieler aus dem asiatischen Raum wegen schwerwiegender Verstöße gesperrt. Die Sanktionen reichen von zweijährigen Bans bis hin zu lebenslangen Ausschlüssen. Besonders betroffen sind Teams und Spieler aus China und Südostasien – darunter bekannte Namen, die noch kurz vor dem Bann an Qualifikationsturnieren teilnahmen.Diese Maßnahmen gelten als die härtesten seit dem großen Match-Fixing-Skandal von 2023. Sie unterstreichen, dass Valve und Perfect World weiterhin konsequent gegen Manipulationen und Wettbewerbsverzerrung vorgehen wollen.

Fünf lebenslange Sperren und sieben zeitlich begrenzte Bans

Von den zwölf gesperrten Spielern wurden fünf dauerhaft von allen von Valve oder Perfect World organisierten Events ausgeschlossen. Die übrigen sieben dürfen für zwei Jahre nicht mehr an offiziellen Turnieren teilnehmen. Besonders im Fokus steht Liu „mmmm“ Junhui, der mit seinem Team Excel noch am Vortag seiner Sperre ein Spiel in der prestigeträchtigen Asian Champions League bestritt – ein Qualifikationsturnier für den Esports World Cup 2025.

Lebenslang gesperrte Spieler:

  • Lu “L’enfer, c’est les autres” Yubin (ehemals ToLight)
  • Chen “Small.kk” Zhichao
  • Jun “Eren” Jie (Malaysia)
  • Hu “molasses” Jiaxing
  • Li “X1aOyU” Qian Yu (Myth Avenue Gaming, Malaysia)

Zweijährig gesperrte Spieler:

  • Zhu “V” Lianfa (ToLight)
  • Feng “killa” Bonian
  • Li “RanFuDao” Xinyuan
  • Liu “mmmm” Junhui (Excel)
  • Wang “三无marblue” Heng
  • Yu “Tz” Chengwei
  • Wan “59” Tao

Einige der betroffenen Akteure waren bereits in der Vergangenheit auffällig. So wurde Li “X1aOyU” bereits 2023 für ein Jahr gesperrt – nun folgt der endgültige Ausschluss. Auch Zhu “V” Lianfa und andere waren zuvor mit Disziplinarmaßnahmen konfrontiert. Die erneuten Verstöße deuten auf tieferliegende strukturelle Probleme in der Szene hin.

Konsequenzen für Turniere und Teams

Die Sperren kommen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Die Qualifikationsphase für große Events wie den Riyadh Masters 2025 und The International läuft derzeit auf Hochtouren. Veranstalter müssen kurzfristig Ersatzspieler finden, betroffene Organisationen geraten in Zugzwang. Der Imageschaden für die asiatische Dota-2-Szene ist immens, denn Matchfixing untergräbt das Vertrauen von Fans, Sponsoren und Turnierpartnern gleichermaßen.

Bisher gab es kein ausführliches Statement von Valve – die Sperren wurden zunächst durch Perfect World über eine schlichte Liste öffentlich gemacht. Auch die betroffenen Spieler halten sich bislang bedeckt. Einige haben ihre Social-Media-Accounts deaktiviert oder Statements vermieden.

Eine Szene unter Beobachtung

Die Sperrmaßnahmen zeigen, dass Manipulationsversuche im E-Sport weiterhin ein drängendes Thema sind – trotz wachsender Professionalisierung. Experten fordern seit Jahren bessere Prävention, unabhängige Überwachungsgremien und konsequente Aufklärung.

Ein starker, glaubwürdiger E-Sport braucht klare Regeln, Transparenz und rigorose Durchsetzung. Der jüngste Skandal dürfte erneut eine Debatte über die Strukturen in der asiatischen Szene anstoßen – mit möglichen Folgen für das weltweite Vertrauen in Dota 2 als kompetitive Plattform.

Für alles was Gambling und Gaming vereint, ist Mirko zuständig. Der passionierte Journalist in unseren Reihen ist vor allem eines – einer für die Details. Denn Mirko ist so genau wie das Uhrwerk des Stephandoms in Wien. Mit akribischer Genauigkeit testet und vergleicht er Angebote, Deals, Funktionen und Co.