Reichert: So sollen olympische Werte eSport revolutionieren

Muamer Causevic
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Die Esports World Cup Foundation will eSport globaler, fairer und strukturierter machen – und das mit olympischem Geist. CEO Ralf Reichert zeigt, wohin die Reise geht.

Der eSport steht vor einer neuen Ära

Im Gespräch mit kicker eSport hat Ralf Reichert, CEO der Esports World Cup Foundation (EWCF), große Visionen für die Zukunft des eSports skizziert. Im Zentrum steht der Versuch, olympische Werte wie Fairness, Inklusion und internationale Vergleichbarkeit fest im eSport zu verankern.

Reichert spricht sich klar dafür aus, eSport nicht nur weiter zu professionalisieren, sondern ihn auch als „echten Sport“ gesellschaftlich zu etablieren. Das bedeute, klare Strukturen zu schaffen und eine Plattform zu bieten, auf der sich Talente weltweit unter gleichen Bedingungen messen können – ähnlich wie bei Olympia.

„Road to EWC“: Das neue Qualifikationsmodell

Ein zentrales Element dieser Vision ist das internationale Qualifikationssystem „Road to EWC“. Dabei handelt es sich um eine globale Turnierserie, die als Weg zur Teilnahme an den Esports World Cup Events dient. Ziel ist es, Spieler aus allen Regionen der Welt in ein gemeinsames Ökosystem zu integrieren – ohne dabei finanzielle oder infrastrukturelle Hürden im Weg stehen zu lassen.

Diese Dezentralisierung soll nicht nur mehr Chancengleichheit schaffen, sondern auch lokale eSport-Communities stärken. Laut Reichert ist es wichtig, dass sich Spieler und Fans weltweit mit den Turnieren identifizieren können – nicht nur in Nordamerika, Korea oder Europa.

Creator-Programme und Community-Förderung

Neben dem sportlichen Aspekt setzt Reichert auch auf eine starke Einbindung der Community. Die Esports World Cup Foundation will gezielt Creator-Programme und lokale Initiativen aufbauen, die den eSport in bisher unterrepräsentierten Märkten fördern. Ziel ist es, nachhaltige Strukturen zu schaffen, die über einmalige Events hinausreichen.

Dieser ganzheitliche Ansatz verbindet wirtschaftliche Professionalität mit sozialer Verantwortung – zwei Themen, die in vielen Teilen des globalen eSports bisher kaum miteinander in Einklang standen.

Olympic Esports Games: Aufbruch ins Jahr 2027

Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Integration von eSport und olympischem Geist ist die für 2027 geplante Premiere der Olympic Esports Games. Diese wurde in Kooperation mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) bewusst verschoben, um ein tragfähiges, inklusives Format zu entwickeln.

Reichert beschreibt dieses Vorhaben als etwas „Neues und Spannendes“, das nicht einfach nur eine Kopie der klassischen Olympischen Spiele sein soll. Vielmehr gehe es darum, eine eigene Identität für den eSport zu entwickeln, die gleichzeitig im Wertekanon des Sports verankert ist.

Reicherts Vision: eSport als selbstverständlicher Teil des Sports

Abschließend blickt Reichert auf seine persönliche Reise zurück – vom Aufbau der ESL bis zur heutigen Rolle als eSport-Vordenker. Sein langfristiges Ziel: eSport als natürlichen Bestandteil des Sports zu etablieren, der jungen Menschen weltweit echte Karrierechancen bietet.

Die Verbindung zu olympischen Werten sieht er dabei nicht als Einschränkung, sondern als Erweiterung: Ein eSport, der sich an Fairness, Respekt und internationalem Austausch orientiert, könne langfristig nicht nur erfolgreicher, sondern auch gesellschaftlich akzeptierter werden.

Muamer ist unser Spezialist für Esports Markt in Österreich. Seine Passion für Gaming und Co ist ihm irgendwie in die Wiege gelegt. Seit Jahrzehnten ist er in der Branche aktiv, als Spieler und nun schon über mehrere Jahre als Autor. Seine Expertise kommt der Qualität unserer Berichterstattung und der verschiedenen Guides zugute.