Berlin startet Esport-Nachwuchsteam mit staatlicher Förderung

Mirko Steiner
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Mit dem Programm Esports Team Berlin setzt die Hauptstadt ein klares Zeichen für die Zukunft des Esports in Deutschland.
Image credit: mapman/Shutterstock.com

Mit dem Programm Esports Team Berlin setzt die Hauptstadt ein klares Zeichen für die Zukunft des Esports in Deutschland. In Kooperation mit der esports player foundation (EPF) startet Berlin eine achtmonatige Förderung für 20 junge Talente, die sich aus rund 400 Bewerberinnen und Bewerbern durchgesetzt haben. Das Ziel: nachhaltige Nachwuchsförderung auf höchstem Niveau.

Gefördert werden Spieler:innen der Titel League of Legends, EA Sports FC und Brawl Stars. Die Auswahlkriterien basierten nicht nur auf spielerischen Fähigkeiten, sondern auch auf mentaler Stärke, sozialem Verhalten und Entwicklungspotenzial. Alle Teilnehmer:innen müssen in Berlin leben und mindestens 16 Jahre alt sein.

Ganzheitliche Betreuung und Vorbereitung auf Profikarrieren

Was das Projekt besonders macht, ist der umfassende Förderansatz. Neben klassischem Ingame-Coaching stehen auch sportpsychologische Begleitung, körperliches Fitnesstraining, Ernährungsberatung und individuelle Karriereplanung auf dem Programm. Es geht nicht nur um Leistung im Spiel, sondern auch um die persönliche und gesundheitliche Entwicklung der Nachwuchsspieler:innen.

Organisiert wird das Ganze von der esports player foundation, einer Institution, die sich seit Jahren der professionellen Förderung von Esport-Talenten verschrieben hat. EPF-Geschäftsführer Jörg Adami betonte in Interviews, dass Programme wie dieses den Standard für die nachhaltige Entwicklung von Esport-Karrieren setzen sollen.

Klare politische Unterstützung durch das Land Berlin

Das Förderprogramm wird mit 164.000 Euro vom Land Berlin finanziert und politisch aktiv unterstützt. Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, stellte bei der Vorstellung des Projekts klar: „Berlin soll Europas Hauptstadt für Games und Esports werden.“ Mit Esports Team Berlin will man jungen Menschen eine konkrete Perspektive im digitalen Sport aufzeigen und gleichzeitig die Professionalisierung der Szene vorantreiben.

Giffey hob hervor, dass Gaming längst ein bedeutender Innovations- und Wirtschaftsfaktor sei. Das Förderprogramm soll daher nicht nur Talente entwickeln, sondern auch den Standort Berlin im internationalen Vergleich stärken.

Struktur, Auswahl und Perspektive

Die Auswahl der Talente erfolgte über ein mehrstufiges Bewerbungsverfahren, inklusive Online-Tryouts und persönlichen Gesprächen mit Fachleuten aus Training, Sportpsychologie und Medienpädagogik. Anders als der Name vermuten lässt, treten die 20 Teilnehmenden nicht als Team an – stattdessen wird jede:r individuell gefördert.

Die achtmonatige Förderphase läuft von Mai bis Dezember 2025. Neben digitalen Einheiten sind auch Bootcamps und Präsenzveranstaltungen geplant. Medienboard Berlin-Brandenburg und lokale Akteure unterstützen das Projekt zusätzlich.

Signalwirkung für die gesamte Esport-Branche

Mit Esports Team Berlin entsteht ein bundesweit einzigartiges Modellprojekt. Die gezielte Förderung junger Talente durch öffentliche Mittel unterstreicht die wachsende gesellschaftliche Anerkennung des Esports. Gleichzeitig wird ein Rahmen geschaffen, der dem Nachwuchs Sicherheit, Struktur und Entwicklungsmöglichkeiten bietet – ganz ohne die sonst oft üblichen Unsicherheiten im Esport.

Sollte das Programm erfolgreich verlaufen, könnten ähnliche Fördermodelle in weiteren Bundesländern folgen. Berlin setzt hier ein Ausrufezeichen – sowohl für die nationale Nachwuchsarbeit als auch für die Positionierung auf dem internationalen Esport-Parkett.

Für alles was Gambling und Gaming vereint, ist Mirko zuständig. Der passionierte Journalist in unseren Reihen ist vor allem eines – einer für die Details. Denn Mirko ist so genau wie das Uhrwerk des Stephandoms in Wien. Mit akribischer Genauigkeit testet und vergleicht er Angebote, Deals, Funktionen und Co.