Sechs Jahre Apex Legends – und jetzt das Aus. Complexity verlässt die Bühne, auf der sie so lange präsent waren. Kein lauter Knall, kein Drama. Aber ein Schritt, der sitzt. Die Organisation, die Apex Esports über Jahre mitgeprägt hat, zieht sich zurück. Was bleibt, ist ein leerer Platz – und das Gefühl, dass es nicht das letzte große Team gewesen sein wird, das geht.
Zwischen Leidenschaft und Realität
Niemand steigt einfach so aus. Complexitys Abschied hat Gründe, die weit über das Spiel hinausgehen. Der Esport rund um Apex hat sich verändert – und nicht zum Besseren. Preisgelder? Schwankend. Turnierformate? Unklar. Einnahmen? Kaum planbar. Die ALGS hängt plötzlich am Esports World Cup, alles wirkt größer, aber weniger greifbar. Wer langfristig denken muss, verliert hier schnell die Orientierung.
Complexity hat früh erkannt, dass sich etwas verschiebt. Andere Titel bieten mehr Stabilität, mehr Reichweite, mehr Return. Counter-Strike, Rocket League, Halo – da lässt sich aufbauen. Apex dagegen? Fühlt sich inzwischen eher wie ein Risiko an.
Was Complexity für die Szene bedeutete
2019 war Complexity eines der ersten großen Teams, das an Apex geglaubt hat. Sie waren da, als alles begann – mit Spielern, die nicht nur performt, sondern auch begeistert haben. Monsoon, Reptar, KIMCHILEE: Namen, die nicht nur auf Scoreboards glänzten, sondern Streams, Events und ganze Highlight-Reels geprägt haben.
Es waren nicht nur Siege, die hängen bleiben. Es war die Art, wie dieses Team gespielt hat. Die Mischung aus Biss, Charisma und Community-Nähe hat viele Fans gebunden – und dem Esport rund um Apex ein Gesicht gegeben. Complexity war nie nur Teilnehmer, sie waren Teil der DNA.
Und jetzt?
Mit dem Rückzug geht ein Stück Geschichte – und hinterlässt ein Fragezeichen. Denn Complexity war nicht irgendein Team. Sie waren einer der letzten Anker, der noch gehalten hat. Jetzt drängt sich die Frage auf: Wer kommt als Nächstes?
Für die Spieler bedeutet das Unsicherheit. Für die Community eine Lücke. Und für das Spiel ein Warnsignal. Wenn selbst gestandene Organisationen wie Complexity sagen „es reicht“, dann läuft etwas schief. Es braucht klare Strukturen, verlässliche Formate – und ein System, das nicht nur auf Einzelereignisse, sondern auf Konstanz baut.