Der deutsche eFootball-Profi Jonas „Jonny“ Wirth hat einen spektakulären Wechsel vollzogen: Vom VfL Bochum und der VBL Club Championship zieht es den eChampions-League-Gewinner 2024 nun zur indischen Top-Organisation S8UL Esports. Die Ankündigung kam Mitte Mai und sorgte sofort für Aufmerksamkeit – nicht nur wegen der sportlichen Perspektive, sondern vor allem wegen der enormen Reichweite des neuen Teams.
S8UL ist vor allem im asiatischen Raum bekannt für seine Aktivitäten in Mobile Games wie PUBG Mobile oder Call of Duty: Mobile. Mit dem Einstieg in EA FC und der Verpflichtung internationaler Stars will man nun auch den globalen Konsolenmarkt aufmischen. Neben Wirth stößt auch der Mexikaner Aaron „Happy“ Rivera zum neuen Line-up. Gemeinsam sollen sie S8UL erstmals beim prestigeträchtigen Esports World Cup 2025 vertreten, der ab Juli in Saudi-Arabien stattfindet.
Neue Plattform mit enormer Medienwirkung
Für Jonny bringt der Wechsel nicht nur sportliche, sondern vor allem mediale Vorteile mit sich. Bereits kurz nach Bekanntgabe konnte er einen Zuwachs von mehreren Tausend Followern auf Instagram verzeichnen. Die Reichweite von S8UL gilt als eine der größten in der indischen eSport-Szene – mit über 25 fest eingebundenen Creatorn, regelmäßigen YouTube-Formaten und starken Kooperationen mit internationalen Marken.
Mitfiguren wie Naman „MortaL“ Mathur oder Animesh „8Bit Thug“ Agarwal sind im Subkontinent längst Popstars, was S8UL zu einem Medienunternehmen mit eSport-Schwerpunkt macht. Dass der deutsche FC-Pro-Star Teil dieser Expansion wird, ist ein bewusster Schritt zur Internationalisierung. Für Wirth bedeutet es mehr Sichtbarkeit, neue Sponsoring-Möglichkeiten und die Chance, sich außerhalb Europas zu etablieren.
Von der VBL zur Weltbühne
Sportlich bringt Wirth alles mit, um sich bei internationalen Turnieren zu behaupten. In der Saison 2023/24 gewann er mit Bochum die Virtual Bundesliga, holte sich das eChampions-League-Ticket und wurde unter anderem in den Top 16 bei der FIFAe World Cup gelistet. Mit über 190 000 $ an gewonnenen Preisgeldern zählt er zu den erfolgreichsten deutschen Spielern der letzten Jahre.
Der Wechsel nach Indien wirkt da auf den ersten Blick untypisch – doch er passt in die Strategie vieler Top-Spieler, die sich zunehmend als globale Marken verstehen. Die VBL ist stark, aber begrenzt in Reichweite und Zuschauerzahlen. Der Esports World Cup und S8ULs Netzwerk öffnen Wirth eine Bühne, die weit über Europa hinausstrahlt.
Globalisierung trifft auf Talentförderung
Für S8UL ist die Verpflichtung von Jonny ein starkes Signal: Man will nicht nur mitspielen, sondern in EA FC auch gewinnen. Der Fokus auf bewährte Talente, gepaart mit massiver Content-Produktion, könnte sich als Erfolgsmodell erweisen. Gleichzeitig eröffnet die globale Struktur neuen Spielern ganz andere Karrierepfade – mit Möglichkeiten, die in klassischen europäischen Ligen oft fehlen.
Jonny selbst lässt sich alle Türen offen: Schulabschluss in der Tasche, Turniererfahrung gesammelt, internationale Ambitionen im Blick. Ob er langfristig bei S8UL bleibt oder in die VBL zurückkehrt, ist unklar. Sicher ist: Der Wechsel nach Indien ist kein Rückschritt, sondern ein gezielter Schritt in Richtung Reichweite, Relevanz und Zukunft.