Mit einem 3:1-Triumph über G2 Esports hat sich Movistar KOI völlig verdient den LEC Spring Split 2025 gesichert – und das auf eindrucksvolle Weise. In der Uber Eats Music Hall Berlin gelang dem Team damit nicht nur die Revanche für die vorherige Niederlage im Upper-Bracket-Finale, sondern auch die erste Qualifikation für das Mid-Season Invitational (MSI) als Europas Top-Team.
Das Finale war geprägt von explosiven Teamfights, gezielten Draftentscheidungen und einem KOI-Lineup, das seine beste Leistung der Saison abrief.
Jojopyun schreibt Geschichte als transatlantischer Champion
Der nordamerikanische Mid-Laner Joseph „Jojopyun“ Pyun war einer der herausragenden Akteure in der Finalserie. Mit einem tiefen Champion-Pool (elf verschiedene Picks in den Playoffs) und präzisem Mapplay war er eine konstante Gefahr für G2. Besonders im letzten Spiel glänzte er mit Kassadin – doch trotz seiner Brillanz wurde ein anderer Spieler MVP.
Damit schreibt Jojopyun Geschichte: Als erster Spieler überhaupt konnte er sowohl einen LCS- als auch einen LEC-Titel gewinnen. Sein Wechsel zu Movistar KOI hat sich mehr als ausgezahlt und könnte neue Maßstäbe für transatlantische Transfers im Esport setzen.
Supa sichert den Titel – und den MVP-Award
Während Jojopyun den kreativen Motor im Spiel darstellte, war es David „Supa“ García, der im vierten Spiel die Entscheidung brachte. Sein entscheidender Triple-Kill am Baron brachte KOI die Kontrolle über die Map – und letztlich den Sieg. Analysten kürten ihn verdient zum Finals-MVP.
Die Botlane von KOI zeigte sich über die gesamte Serie stabiler als das Duo von G2, das unter Druck mehrfach überrannt wurde.
Taktisches Meisterwerk von Elyoya und dem Trainerteam
Jungler Elyoya überzeugte durch konsequente Early-Game-Pressure und war an fast allen Schlüsselaktionen beteiligt. Schon in Spiel 1 und 2 dominierte er das gegnerische Jungle-Duo und zwang G2 zu unvorteilhaften Rotationen. In Kombination mit flexiblen Drafts und kontrollierter Vision gelang es KOI, den Spielfluss weitgehend zu diktieren.
Besonders auffällig: KOI setzte konsequent auf den sogenannten „Fearless Draft“, bei dem Champions nicht mehrfach gepickt werden dürfen. Diese Strategie zwang G2 zur Anpassung – mit durchwachsenen Ergebnissen.
G2 Esports: Ende einer Ära?
Für G2 Esports endet mit dieser Niederlage eine kleine Ära der Dominanz. Trotz starker individueller Leistungen – vor allem von Caps – wirkte das Team im Entscheidungsspiel überraschend passiv. KOIs schnelles Spiel und präzise Teamkoordination stellten G2 vor Probleme, auf die keine Antworten mehr gefunden wurden.
Ob es nun einen größeren Umbruch oder lediglich kleine Korrekturen im Roster geben wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: KOI hat die Spitze in Europa vorerst übernommen.
Blick auf das MSI 2025
Mit dem Sieg sichert sich Movistar KOI das erste europäische Ticket für das Mid-Season Invitational 2025 in Taiwan. Das Team reist mit starkem Selbstbewusstsein und einem klaren Spielstil an – und dürfte bei internationalen Gegnern für Kopfzerbrechen sorgen.
Für Europa bedeutet das: Nach Jahren G2-Dominanz ist die LEC wieder offen – und das Momentum spricht klar für KOI.