Prime-Serie beleuchtet historischen E-Sports World Cup 2024

Jana Radu
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Neue Prime Serie beleuchtet den Esports-World Cup 2024
Image credit: Foto von Thibault Penin auf Unsplash

Mit „E‑Sports World Cup: Level Up“ startet am 6. Juni auf Prime Video eine fünfteilige Dokumentation über das bislang ambitionierteste Turnier der Esport-Geschichte. Im Zentrum steht der E-Sports World Cup 2024, der in Riad ausgetragen wurde – mit einem Rekordpreisgeld von über 60 Millionen US-Dollar und einer neuen Clubstruktur, die den globalen Wettbewerb auf ein neues Level heben sollte.

Die Serie, produziert von Emmy-Gewinner R.J. Cutler (u. a. Billie Eilish-Doku), verspricht Einblicke hinter die Kulissen des Großevents, das nicht nur sportlich, sondern auch politisch diskutiert wurde.

Intime Einblicke statt Hochglanz

Statt klassischer Highlight-Zusammenfassungen folgt „Level Up“ dem sogenannten cinéma vérité-Ansatz: Es geht um echte Emotionen, ungefilterte Gespräche und das tägliche Leben von Spielern, Managern und Organisatoren. Gedreht wurde in den Teamhäusern, in Riad selbst sowie in Vorbereitungscamps rund um den Globus.

Besonders im Fokus stehen junge Talente und CEOs, die unter gewaltigem Erfolgsdruck stehen – etwa wenn es um Teamstrategie, Vertragsverhandlungen oder geopolitische Fragen rund um den Austragungsort geht.

Der erste E-Sports World Cup: Dimensionen und Dynamik

2024 feierte der EWC Premiere – mit 23 Turnieren in 22 Disziplinen und einem Preispool von rund 62,5 Millionen US-Dollar. Neben Einzelturnieren wurde erstmals eine Club Championship eingeführt: Dabei sammelten Teams über verschiedene Spiele hinweg Punkte, um als Gesamtorganisation prämiert zu werden.

Allein die Club-Wertung war mit 20 Millionen Dollar dotiert. Diese Struktur machte den Wettbewerb nicht nur für Fans greifbarer, sondern ermöglichte auch strategisches Management über mehrere Games hinweg – vergleichbar mit einer virtuellen Vereinsliga.

Massive globale Reichweite und mediale Relevanz

Der E-Sports World Cup 2024 erzielte laut Veranstalterangaben eine Reichweite von rund 500 Millionen Menschen weltweit. Damit zählt das Event zu den meistgesehenen Esport-Formaten überhaupt. Besonders erfolgreich waren Streams auf YouTube, Twitch und TikTok, flankiert von klassischen TV-Übertragungen in Asien und dem Mittleren Osten.

Neben sportlichen Höhepunkten wurde auch das kulturelle Rahmenprogramm in Riad medial aufgegriffen – darunter eine eigene Esports-Festivalfläche und Arena-Konstruktionen extra für das Event.

Kritik am Austragungsort bleibt Thema

Trotz aller sportlicher Superlative bleibt der Standort Saudi-Arabien umstritten. Beobachter sprechen von „Sportswashing“, also dem Versuch, durch internationale Großevents das Image eines autoritär geführten Landes aufzupolieren.

Einige Teams, darunter auch westliche Organisationen wie Team Liquid, setzten bewusst Statements – etwa durch das Tragen von Pride-Symbolik. Auch das Spiel GeoGuessr wurde nach öffentlichem Druck aus dem Turnierplan entfernt. Die Serie spart diese Debatten nicht aus, sondern bezieht sie in die Dramaturgie ein.

Fortsetzung folgt: EWC 2025 mit noch mehr Preisgeld

Noch vor Veröffentlichung der Prime-Doku steht fest: Die zweite Ausgabe des E-Sports World Cup im Sommer 2025 wird die Maßstäbe erneut verschieben. Laut Veranstalter wird das Preisgeld auf über 70 Millionen US-Dollar erhöht. Allein die Club Championship soll mit 27 Millionen Dollar dotiert sein – sieben Millionen davon für den Sieger.

Ob auch eine Fortsetzung der Doku-Serie geplant ist, bleibt offen. Fest steht: Mit „Level Up“ wird die Welt des professionellen Esports so persönlich, intensiv und global greifbar wie nie zuvor dargestellt.

Jana ist leidenschaftliche Gamerin, Technikfan und wandelndes Lexikon für alles rund um Esports, RPGs und Retro-Konsolen. Seit ihrer Kindheit begeistert sie sich für digitale Welten und hat sich über die Jahre ein beeindruckendes Fachwissen aufgebaut – von Speedruns bis hin zu Hardware-Tweaks. Wenn sie nicht gerade in Fantasy-Universen abtaucht, schreibt sie über Gaming-Trends oder tüftelt an ihrem Streaming-Setup. Für Jana ist Gaming mehr als ein Hobby.