Ranked jetzt hinter Paywall: Was sich bei Siege X ändert

Jana Radu
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Eine Zeichnung von einer Paywall.
Image credit: Andrey_Popov / Shutterstock.com

Ubisoft krempelt Rainbow Six Siege mit der neuen Version „Siege X“ komplett um. Technisch aufgewertet, strategisch erweitert – und im Zugang neu gedacht. Das Spiel wird in großen Teilen kostenlos. Doch wer Ranglistenspiele spielen will, muss zur Premium-Stufe greifen. Der Ranked-Modus bleibt exklusiv – und das sorgt für Diskussionen.

Was steckt hinter dem Free-to-Play-Ansatz?

Mit Siege X folgt Ubisoft einem bekannten Muster: Zugang für alle, Inhalte in Stufen. Die kostenlose Basisversion bietet neue Spielmodi, grafische Upgrades und eine solide Auswahl an Operatoren. Taktische Tiefe gibt’s auch ohne Bezahlen – etwa im Unranked-Modus oder dem neuen „Dual Front“-Format.

Doch der Ranked-Modus, Herzstück für viele ambitionierte Spieler, bleibt hinter einer einmaligen Kaufhürde. Wer ernsthaft in die kompetitive Szene einsteigen will, muss zur Elite- oder Ultimate Edition greifen. Damit ist klar: Wer Ranglistenpunkte sammeln will, muss investieren – nicht nur Zeit, sondern auch Geld.

Der Ranked-Modus als Premium-Feature

Ranglistenspiele sollen das Beste aus dem Spiel zeigen. Koordination, Taktik, Anspruch. Ubisoft will genau das absichern – durch Zugangsbeschränkungen. Ab Level 50 und mit Premium-Zugang öffnet sich der Modus, samt überarbeitetem Matchmaking, verbessertem Anti-Cheat und strategischem Pick-Ban-System.

Für Altspieler gibt es immerhin einen Trost: Wer Siege schon vor dem 10. Juni gekauft hat, bekommt den Premium-Status automatisch. Inhalte, Fortschritte und freigeschaltete Operatoren bleiben erhalten.

Reaktionen aus der Community: Zwischen Wut und Verständnis

Die Szene reagiert gespalten. Einerseits herrscht Begeisterung über die technische Frischzellenkur – neue Karten, klareres Interface, verbesserte Animationen. Andererseits stößt die Entscheidung, Ranked hinter eine Bezahlschranke zu setzen, vielen sauer auf.

Für viele ist es ein Schlag gegen Fairness und Nachwuchs: Neue Spieler, die das Spiel gerade entdecken, müssen zahlen, um kompetitiv zu spielen. Die Sorge: Wer sich kein Premium leisten kann, bleibt außen vor – und die Community könnte sich langfristig spalten.

Argumente für die Paywall: Schutz vor Trollen und Smurfs?

Ubisoft selbst sieht das anders. Der Premium-Zugang soll als Filter wirken: Weniger Smurfs, weniger toxische Accounts, mehr Ernsthaftigkeit. Wer zahlt, meint es ernst – so das Kalkül. Auch das Matchmaking soll davon profitieren, ebenso die E-Sport-Szene. Denn wer sich für Siege X entscheidet, bekommt eine strukturiertere Wettbewerbslandschaft mit weniger Störfaktoren.

Doch ob dieser Effekt eintritt, bleibt abzuwarten. Die Grenze zwischen Zugangskontrolle und Ausschluss ist schmal. Und wie viel Vertrauen die Spieler dem Modell wirklich entgegenbringen, zeigt sich erst nach einigen Seasons.

Was bedeutet das für die Zukunft von Siege?

Das neue Modell steht auf einem schmalen Grat. Es macht Siege attraktiver für Einsteiger – und gleichzeitig elitärer für Profis. Wer einfach nur reinschnuppern will, bekommt mehr als genug. Wer sich beweisen will, muss kaufen.

Entscheidend wird sein, wie Ubisoft den Premium-Zugang weiterentwickelt. Bleiben Preise fair? Werden Belohnungen nachgezogen? Wird es Möglichkeiten geben, sich den Zugang durch Ingame-Leistung zu erspielen?

Sicher ist nur: Rainbow Six Siege X will nicht nur modern sein, sondern auch gezielter. Für Spieler, die sich auf das kompetitive Erlebnis konzentrieren wollen, bedeutet das: neue Chancen, aber auch neue Hürden. Für die Community heißt es vorerst: abwarten – und genau hinschauen, wie sich das neue System im Alltag bewährt.

Jana ist leidenschaftliche Gamerin, Technikfan und wandelndes Lexikon für alles rund um Esports, RPGs und Retro-Konsolen. Seit ihrer Kindheit begeistert sie sich für digitale Welten und hat sich über die Jahre ein beeindruckendes Fachwissen aufgebaut – von Speedruns bis hin zu Hardware-Tweaks. Wenn sie nicht gerade in Fantasy-Universen abtaucht, schreibt sie über Gaming-Trends oder tüftelt an ihrem Streaming-Setup. Für Jana ist Gaming mehr als ein Hobby.