VRS-Update: Teams dürfen nur noch eine Region vertreten

Mirko Steiner
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Valve hat sein Valve Regional Standings (VRS) System überarbeitet und eine wichtige Änderung eingeführt: Ab sofort kann jedes CS2-Team nur noch einer einzigen Region zugewiesen werden
Image credit: T. Schneider

Valve hat sein Valve Regional Standings (VRS) System überarbeitet und eine wichtige Änderung eingeführt: Ab sofort kann jedes CS2-Team nur noch einer einzigen Region zugewiesen werden – selbst wenn die Spieler aus mehreren Kontinenten stammen. Die Änderung betrifft sowohl bestehende als auch neu gegründete Teams und wurde ohne Übergangsfrist in Kraft gesetzt.

Ziel ist eine konsistente Regelanwendung zwischen VRS-Modell und den bestehenden Major-Regeln. Dort war die Regionenzuordnung bereits seit einiger Zeit anhand der Mehrheit der Spielerherkunft definiert. Mit der jetzigen Änderung werden auch die VRS-Rankings dieser Logik angepasst.

Automatisierte Entscheidung bei gleichmäßiger Spieleraufteilung

Besonders relevant wird die neue Regelung, wenn Teams aus zwei Regionen eine gleichmäßige Aufteilung ihrer Spieler haben – zum Beispiel drei Europäer und zwei Nordamerikaner. In solchen Fällen entscheidet künftig nicht mehr das Team selbst, sondern ein objektiver Maßstab: Die Region mit der aktuell besseren VRS-Platzierung erhält den Zuschlag.

Europa als derzeit führende Region profitiert so von Teams wie Wildcard Gaming oder Team Liquid, die fortan offiziell als europäische Vertreter geführt werden – obwohl ein Teil ihrer Spieler aus Nordamerika stammt. Diese Änderung macht strategische Entscheidungen zur Regionenzuordnung obsolet.

Hintergrund: Was ist das VRS-Modell?

Das VRS-System wurde 2024 eingeführt, um die Leistungsbewertung von CS2-Teams objektiver zu gestalten. Es ersetzt die klassischen RMR-Qualifikationen (Regional Major Rankings) und basiert auf einem elo-ähnlichen Punktesystem, das vergangene Turnierleistungen, Gegnerstärke, Preisgeld und LAN-Faktoren berücksichtigt.

Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Form der letzten sechs Monate. Teams müssen eine Mindestanzahl an gewerteten Matches aufweisen, um gelistet zu werden – aktuell liegt dieser Wert bei fünf gespielten Partien.

Auswirkungen auf das Major-Ökosystem

Die Änderung kommt nicht zufällig: Beim kommenden StarLadder Budapest Major 2025 wird das Teilnehmerfeld ausschließlich über das VRS-Ranking bestimmt. Es gibt keine offenen Qualifikationen mehr. Entsprechend hoch ist der Druck auf Organisationen, im richtigen regionalen Kontext gelistet zu sein.

Neue oder kleinere Organisationen außerhalb der etablierten Regionen könnten es durch diese Neuerung schwerer haben, ins Ranking aufgenommen zu werden. Auch das Scouting von Spielern aus unterrepräsentierten Regionen könnte sich dadurch verändern, da internationale Kaderkonstruktionen weniger flexibel sind.

Kritik und Diskussionen in der Community

Während Valve die neue Regelung als Schritt zu mehr Klarheit und Fairness präsentiert, äußert ein Teil der Community Bedenken:

  • Einige sehen die Vielfalt internationaler Teams in Gefahr,
  • andere kritisieren, dass schwächere Regionen dadurch langfristig weniger Entwicklungschancen erhalten.

Besonders Teams aus Südamerika oder Ozeanien stehen durch die Dominanz Europas unter zusätzlichem Wettbewerbsdruck. Trotzdem bleibt das VRS-Modell ein innovativer Ansatz, der Transparenz und sportliche Leistung in den Mittelpunkt stellt.

Ausblick: Budapest Major im Oktober

Am 8. Oktober 2025 werden die finalen Einladungen für das StarLadder Major auf Basis des neuen VRS-Standings vergeben. Bis dahin ist mit weiteren Feinschliffen am Modell zu rechnen – vor allem in Bezug auf Forfeit-Wertungen und die Integration laufender Events.

Für die Teams beginnt nun ein strategischer Wettlauf um Rankingpunkte – innerhalb ihrer fest zugewiesenen Region.

Für alles was Gambling und Gaming vereint, ist Mirko zuständig. Der passionierte Journalist in unseren Reihen ist vor allem eines – einer für die Details. Denn Mirko ist so genau wie das Uhrwerk des Stephandoms in Wien. Mit akribischer Genauigkeit testet und vergleicht er Angebote, Deals, Funktionen und Co.