Wird Overwatch 2s Gerücht um 7v7 ein Gewinn für den Esport?

Jana Radu
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Mann spielt am PC
Image credit: Foto von ELLA DON auf Unsplash

Gerüchte gehören zu Overwatch 2 wie Ultimates zum Teamfight. Doch diesmal steht mehr auf dem Spiel: Ein möglicher 7v7-Modus wirbelt die Community auf – und mit ihr die gesamte Esport-Landschaft. Während einige gespannt auf neue Taktiken hoffen, warnen andere vor Chaos auf dem Bildschirm. Was würde 7v7 wirklich verändern? Und was bedeutet es für den Wettbewerb?

Ein zusätzlicher Spieler, ein ganz neues Spielgefühl?

Mit einem Spieler mehr pro Seite verschiebt sich das gesamte Gefüge. Schon der Sprung von 5v5 zu 6v6 brachte neue Dynamik, klarere Rollenverteilungen und deutlich mehr Teamplay. 7v7 könnte diese Entwicklung fortsetzen – oder ins Gegenteil kippen.

Mehr Spieler heißt mehr Fähigkeiten, mehr Kommunikation, mehr Chaos. Was im Arcade-Modus spannend ist, kann im Esport schnell zur Herausforderung werden: überladene Teamfights, unklare Sichtlinien, schwerer lesbare Situationen.

Taktische Vielfalt oder unkontrollierte Kompositionen?

Der siebte Spieler eröffnet neue Optionen: drei Tanks? drei Supports? Off-Meta-Strategien? Gleichzeitig steigt der Druck auf alle Beteiligten – Koordination wird komplexer, Fehler schwerer zu kompensieren.

Für Profiteams wäre das eine taktische Spielwiese. Doch der Zuschauerkomfort könnte leiden. Wenn Kämpfe unübersichtlich werden, verliert Overwatch seine größte Stärke: schnelle, klare Action, bei der man mitfiebern kann.

Was sagt die Szene – und was bedeutet das für die Liga?

Die Reaktionen reichen von vorsichtiger Neugier bis zu deutlicher Ablehnung. Auf Reddit und Twitter melden sich Stimmen, die 7v7 als zu viel empfinden – gerade auf bestehenden Maps. Entwickler selbst sprachen von einem „überladenen Gefühl“ in Tests. Die Frage bleibt: Wie viel Veränderung verträgt ein Spiel, das gerade erst seine Identität wiederfindet?

Gerade für die Overwatch League wäre 7v7 ein tiefgreifender Einschnitt. Größere Kader, mehr Trainingsaufwand, weniger klare Rollen. Gleichzeitig könnte frischer Wind helfen, die Liga nach dem OWL-Aus auf neue Beine zu stellen.

Ein 7v7-Modus klingt aufregend – doch das Risiko, Spieltiefe gegen Unübersichtlichkeit einzutauschen, ist real. Für Casual-Spieler wäre es sicher ein interessantes Experiment. Für den kompetitiven Bereich braucht es mehr: neue Maps, ausgereiftes Balancing, ein überarbeitetes Zuschauersystem.

Ob Blizzard diesen Weg wirklich geht, bleibt abzuwarten. Klar ist nur: Die Community diskutiert mit – und die Zukunft von Overwatch hängt nicht nur an neuen Features, sondern an der Frage, wie gut Spielgefühl und Wettbewerb zusammenfinden.

Jana ist leidenschaftliche Gamerin, Technikfan und wandelndes Lexikon für alles rund um Esports, RPGs und Retro-Konsolen. Seit ihrer Kindheit begeistert sie sich für digitale Welten und hat sich über die Jahre ein beeindruckendes Fachwissen aufgebaut – von Speedruns bis hin zu Hardware-Tweaks. Wenn sie nicht gerade in Fantasy-Universen abtaucht, schreibt sie über Gaming-Trends oder tüftelt an ihrem Streaming-Setup. Für Jana ist Gaming mehr als ein Hobby.