Street Fighter 6: Switch 2 wird turnierfähig

Linda Güster
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Zwei Freunde spielen Street Fighter auf einer Arcade-Maschine
Image credit: seeshooteatrepeat / Shutterstock.com

Capcom macht ernst: Ab sofort ist Street Fighter 6 auf der Nintendo Switch 2 eine zugelassene Plattform für die Capcom Pro Tour. Damit rückt Nintendos neue Konsole in den Mittelpunkt der Fighting-Game-Szene – und öffnet die Tür für Spieler, die bisher außen vor blieben. Der Schritt ist nicht nur ein technisches Update, sondern auch ein Signal für mehr Vielfalt und Zugänglichkeit im Esport.

Der Einstieg der Switch 2 in den Wettbewerb

Mit dem Launch der Switch 2 hat Nintendo einen Volltreffer gelandet. Millionen verkaufte Konsolen in kürzester Zeit, dazu Street Fighter 6 direkt zum Start – der Erfolg war absehbar. Capcom hat reagiert: Die neue Plattform ist ab sofort offiziell Teil der Capcom Pro Tour. Ob auf LAN-Turnieren oder bei Online-Events wie der World Warrior-Serie – Switch-Spieler:innen sind jetzt mittendrin.

Entscheidend ist dabei das Crossplay-Feature. Zum ersten Mal erlaubt Capcom Plattform-übergreifendes Spielen auf Pro-Tour-Niveau. Für viele ein Durchbruch: Gerade in Regionen, in denen andere Konsolen seltener vertreten sind, wird die Teilnahme damit einfacher. Die Switch 2 bringt sogar einen Ethernet-Port mit – eine klare Verbesserung für Online-Matches.

Was Switch 2-Spieler erwartet

Der Turniereinstieg für Switch-Spieler ist kein Selbstläufer, aber ein realistisches Ziel. Durch die neue Plattform steigen Verkaufszahlen, Sichtbarkeit und Motivation. Besonders Gelegenheitsspieler, die bislang an technischer Hürde scheiterten, erhalten jetzt echten Zugang zur kompetitiven Szene.

Die Capcom Pro Tour schreibt vor: Wer online spielt, muss den Ethernet-Anschluss nutzen. So will man faire Matches gewährleisten. Bei Turnieren zählt jede Millisekunde – und stabile Verbindungen sind Pflicht. Die Switch 2 macht hier erstmals eine gute Figur und bietet solide Voraussetzungen, auch wenn sie technisch nicht ganz an die PS5 heranreicht.

Zwischen Potenzial und Limitierungen

Die Vergangenheit wirkt nach: Die erste Switch galt als ungeeignet für kompetitives Online-Play. Hohe Latenz, instabile Verbindungen – viele Veranstalter verzichteten komplett auf Nintendo-Systeme. Die Switch 2 will das ändern. Erste Tests zeigen: Der Ethernet-Port bringt spürbare Verbesserungen, besonders beim Netcode.

Trotzdem bleibt Skepsis. Die Eingabelatenz ist auf anderen Plattformen geringer, Controller-Optionen auf der PS5 flexibler. Wer ganz oben mitspielen will, wird wohl weiter auf die altbekannten Setups setzen. Doch für viele Neueinsteiger ist das kein Hindernis – sie erleben jetzt zum ersten Mal, was es heißt, Teil eines globalen Wettkampfs zu sein.

Was Capcoms Entscheidung für den Esport bedeutet

Mit der Switch 2 nimmt Capcom eine neue Zielgruppe ins Visier. In Südamerika, Teilen Asiens oder ländlichen Regionen Europas war der Zugang zu Turnier-fähiger Hardware oft ein Problem. Jetzt reicht eine Switch 2 – und der Einstieg ist geschafft. Das macht die Szene breiter, vielfältiger, zugänglicher.

Besonders in der frühen Phase der Saison können sich hier Überraschungen entwickeln. Neue Namen, ungewöhnliche Spielstile, frische Perspektiven – Switch-Spieler bringen neue Energie ins Spiel. Langfristig stärkt das den gesamten Street Fighter-Kosmos. Wo früher der Weg in die Pro-Tour an der Konsole scheiterte, entsteht jetzt Bewegung.

Technik, Tools und Balance-Fragen

Spielbar bleibt Street Fighter 6 auf der Switch 2 in allen gewohnten Steuerungsvarianten – Classic, Modern und Dynamic. Besonders beliebt im Turnierkontext ist weiterhin der Classic-Modus mit Pro Controller oder Fightstick. Präzision ist gefragt, gerade wenn Matches im Best-of-Five entschieden werden.

Blizzard arbeitet am Netcode – auch im Hinblick auf die neue Plattform. Die kommenden Monate werden zeigen, wie stabil sich die Switch 2 in hitzigen Turniersituationen schlägt. Für Capcom ist der Launch ein Live-Test unter Wettkampfbedingungen. Und für die Community ein Versprechen: Zugang ist keine Frage der Plattform mehr.

Linda Güster ist leidenschaftliche Gamerin und als Teil des Freelance-Teams bei ESI immer am Puls der eSports-Szene. Ob knallharte DotA-2-Matches, nervenaufreibende Survival-Abenteuer in Subnautica oder entspannte Stunden mit Cozy Games wie Stardew Valley — sie liebt die ganze Bandbreite des Gaming-Universums. Abseits davon bringt sie als Software-Entwicklerin und Freelancerin ihr Können in die Welten von Technologie, Mode, Finanzen und iGaming ein, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und spannenden Projekten.