Klare Regeln, schnelle Entscheidungen, transparente Prozesse – genau das braucht eine professionelle eSport-Liga im Jahr 2025. Besonders in Titeln wie League of Legends und VALORANT, wo Millionen im Spiel sind, sorgt jede ungeklärte Streitfrage für Schlagzeilen, Unsicherheit und im schlimmsten Fall: Karrieren am Abgrund. Riot Games zieht seit Ende letzten Jahres die Reißleine – mit einem neuen System zur eSport Streitbeilegung für die EMEA-Region. Ziel: Mehr Schutz, weniger Drama, klare Prozesse. Dabei unterstützt die deutsche Kanzlei Martens Rechtsanwälte das Unternehmen.
Wie das neue Verfahren zur eSport Streitbeilegung funktioniert
Zum Start der 2025er Season hat Riot ein unabhängiges Schiedsverfahren ins Leben gerufen. Es richtet sich gezielt an Spieler:innen, Coaches und Teams aus den offiziellen EMEA-Ligen – egal ob LEC, VCT oder Tier-2-Regionalliga.
Der Ablauf ist schlank und effizient: Statt vor Gericht zu ziehen, reicht ein Antrag. Der Fall landet bei einem unabhängigen Schiedsrichter, der auf Grundlage von Fairness („ex aequo et bono“) entscheidet. Keine teuren Kanzleien, keine monatelangen Prozesse – sondern eine verbindliche Lösung, die zählt.
Wer darf mitmachen – und bei welchen Problemen?
Das Verfahren greift bei ganz klassischen eSport-Problemen:
- Ausstehende Gehälter
- Nicht gezahlte Preisgelder oder Boni
- Streit um Transfers und Verträge
Teilnahmeberechtigt sind alle Beteiligten aus den Riot-Ligen in der EMEA-Region. Wichtig: Das Ganze läuft freiwillig – beide Seiten müssen zustimmen, damit es losgehen kann.
So läuft das Verfahren ab – Schritt für Schritt
- Antrag einreichen – inkl. kurzer Beschreibung und Belegen
- Stellungnahmen beider Parteien werden schriftlich eingeholt
- Der Schiedsrichter fällt eine verbindliche Entscheidung
- Die Umsetzung wird von Riot aktiv überwacht
Es gibt keine öffentlichen Verhandlungen, keine langen Verfahren – sondern eine sachliche Entscheidung auf Basis des Falls. Das sorgt für Übersichtlichkeit und Tempo.
Geringe Kosten – und Hilfe für alle
Riot hat das Thema „Zugang“ ernst genommen. Die Kosten bleiben überschaubar, mit klaren Gebühren. Wer es sich nicht leisten kann, bekommt Unterstützung über einen Legal Aid Fund – ein Hilfsfonds, der Fairness nicht zur Geldfrage macht.
So müssen weder junge Talente noch kleinere Organisationen auf ihre Rechte verzichten. Ein echter Fortschritt.
Was bedeutet das für die Szene?
Verlässliche Strukturen sind die Grundvoraussetzung für eine nachhaltige E-Sport-Industrie. Mit dem neuen Verfahren signalisiert Riot: Wir meinen es ernst – mit Fairness, mit Transparenz, mit Professionalität.
Neutrale Schiedsrichter, klare Durchsetzung
Die Auswahl der Schiedsrichter erfolgt transparent. Als rechtliche Grundlage gilt Schweizer Recht – bekannt für Neutralität und klare Rahmenbedingungen. Wer sich dem Urteil entzieht, riskiert Strafen bis zum Ausschluss aus dem Riot-Ökosystem.
Das sendet ein starkes Signal: Verträge sind kein Spielball mehr, sondern zählen wirklich.
Wirkung auf die Community
- Mehr Vertrauen: Spieler:innen wissen, dass ihre Rechte geschützt sind
- Weniger offene Konflikte: Streitfälle lassen sich schneller lösen
- Vorbildcharakter: Das Modell könnte Schule machen – auch außerhalb von Riot
Für Sponsoren, Investoren und neue Talente ist all das ein Pluspunkt. Die Szene wird greifbarer, professioneller, zukunftssicherer.