Koalitionsvertrag 2025: eSport bald gemeinnützig?

Linda Güster
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Die Diskussion um die Gemeinnützigkeit des eSports in Deutschland erlebt einen neuen Höhepunkt. Seit Jahren hoffen Vereine und Spieler, dass der Staat diesen wichtigen Schritt macht. Der Koalitionsvertrag 2025 zwischen CDU, CSU und SPD greift das Thema erneut auf — mit großem Potenzial, aber auch einigen Fragezeichen.

Die Bedeutung der Gemeinnützigkeit für den eSport

Die Anerkennung der Gemeinnützigkeit für eSport wird von vielen als entscheidender Schritt gesehen. Sie könnte den Grundstein für eine nachhaltige Entwicklung des Bereichs legen. Gemeinnützige Organisationen profitieren in Deutschland von steuerlichen Vorteilen, staatlichen Förderprogrammen und besserem Zugang zu Ressourcen. Genau diese Unterstützung braucht der eSport, um stärker zu wachsen und sein volles Potenzial zu entfalten.

Die Gemeinnützigkeit würde eSport-Vereine finanziell entlasten. Spenden an gemeinnützige Organisationen sind steuerlich absetzbar – das macht es für Unterstützer attraktiver zu investieren. Zudem könnten Vereine von Steuerbefreiungen profitieren und mehr Mittel in Ausrüstungen, Turniere und Trainingsprogramme stecken. Auch Projekte in der Jugendarbeit und Bildung würden einfacher umsetzbar.

Sportvereine in Deutschland zeigen, wie wertvoll diese Struktur sein kann. Sie bieten nicht nur sportliche Aktivitäten, sondern prägen auch positive Entwicklungen in der Gemeinschaft. Der eSport, der oft maßgeblich digital vernetzte Jugendliche erreicht, hat dasselbe Potenzial.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Steigerung von Vielfalt. Durch den gemeinnützigen Status könnten Organisationen stärker ausgegrenzte Bevölkerungsgruppen integrieren. Junge Frauen, Mädchen und Menschen mit unterschiedlicher kulturellen Hintergründen könnten verbesserte Unterstützung erfahren. Außerdem könnten regionale eSport-Einrichtungen entstehen, welche neue Talente finden als auch Interessierten als Treffpunkt dienen. Dadurch formen sich lokale Gruppen, und die Akzeptanz von eSport in der Gesellschaft festigt sich.

Inhalte des Koalitionsvertrags 2025 zur Gemeinnützigkeit

Im neuen Koalitionsvertrag wird explizit die Anerkennung des eSports als gemeinnützig festgehalten. Die Regierung hat hierfür vier Jahre Zeit, um Rahmenbedingungen auszuarbeiten und umzusetzen. Gleichzeitig wird die Games-Branche mit steuerlichen Anreizen und Förderprogrammen gestärkt. Diese Schritte zeigen, dass die politische Landschaft den Stellenwert von eSport endlich anerkennt.

Der Vertrag sieht vor, die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im Gaming-Bereich zu verbessern. Besonderes Augenmerk liegt auf steuerlichen Anreizen und verlässlichen Programmen, um Investitionen anzuziehen. Die einheitliche Anerkennung von eSport als gemeinnützig soll Basis dafür sein.

Die Einführung des eSport-Pakets erfordert neue Strukturen in der Politik. Ein Minister für Sport sowie Ehrenamt wird vermutlich für die Gemeinnützigkeit verantwortlich sein. Auch das neue „Ministerium für Digitalisierung wie Staatsmodernisierung“ kann wichtige Neuerungen und auch Finanzhilfen steuern. Diese Zusammenarbeit von neuen Ämtern bietet gute Möglichkeiten, die Veränderung wirksam zu leiten.

Die Regierung gab sich vier Jahre Zeit. Sie will den eSport bis spätestens 2029 als gemeinnützig anerkennen. Allerdings ist die Szene ungeduldig: Vorherige Versprechungen blieben unerfüllt. Es bleibt offen, ob die jetzige Regierung ihre Vorhaben wirklich umsetzt.

Die Herausforderungen bei der Umsetzung

Trotz der guten Nachrichten existieren viele Hindernisse: Ein großes Problem war bisher die fehlende Verbindlichkeit. Ohne feste Pläne ist jedes politische Versprechen nur eine Idee.

Die letzte Regierung kündigte bereits an, die Gemeinnützigkeit zu fördern, aber nichts geschah. Die Kritik aus der eSport-Community war stark. Organisatoren und Spieler fühlten sich alleingelassen. Dieses Scheitern führte nicht nur zu Unzufriedenheit, sondern auch zu finanziellen Verlusten für viele Vereine.

Wie früher fehlen auch diesmal klare Details. Der Vertrag erwähnt die Anerkennung der Gemeinnützigkeit, aber er gibt keine genauen Informationen zu den Rahmenbedingungen. Ohne eindeutige Vorgaben bleibt die Umsetzung schwierig. Durch welche Mittel soll die Regierung dieses Ziel erreichen? Wer trägt die Verantwortung der praktischen Durchführung?

Vereine und auch Spieler hoffen, dass jetzt Taten folgen. Jedoch ist die politische Lage kompliziert und von langen Entscheidungsprozessen geprägt. Übt die Szene keinen kontinuierlichen Druck aus, so könnte die Umsetzung wieder scheitern.

Linda Güster ist leidenschaftliche Gamerin und als Teil des Freelance-Teams bei ESI immer am Puls der eSports-Szene. Ob knallharte DotA-2-Matches, nervenaufreibende Survival-Abenteuer in Subnautica oder entspannte Stunden mit Cozy Games wie Stardew Valley — sie liebt die ganze Bandbreite des Gaming-Universums. Abseits davon bringt sie als Software-Entwicklerin und Freelancerin ihr Können in die Welten von Technologie, Mode, Finanzen und iGaming ein, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und spannenden Projekten.