Fortnite kehrt auf iOS zurück & verändert den App-Store für immer

Linda Güster

Fast fünf Jahre Drama, Gerichtssäle, Schlagzeilen – jetzt ist es offiziell: Fortnite kommt zurück in den US-iOS-App-Store. Was für Spieler eine ersehnte Rückkehr ist, wird für die ganze Branche zum Wendepunkt. Denn hinter der Wiederaufnahme steckt mehr als nur ein Spiel: Es ist das Ergebnis eines der härtesten Tech-Streits der letzten Dekade – und das Signal, dass Apple nicht mehr einfach alles durchwinken kann.

Der Ursprung: Als Epic Apple den Krieg erklärte

August 2020: Epic Games baut heimlich eine eigene Bezahlmethode in Fortnite ein – vorbei an Apples 30-Prozent-Abgabe. Die Reaktion folgt prompt: Apple schmeißt Fortnite aus dem Store. Es ist der Beginn eines Machtkampfs zwischen zwei Giganten – mit Milliarden auf dem Spiel und einem System, das bis dahin niemand wirklich infrage gestellt hatte.

Epic klagt. Apple blockt. Die ganze Branche schaut zu.

2025: Gerichtsurteil mit Ansage – Apple muss sich beugen

Nach mehreren Berufungen, E-Mail-Leaks und politischen Debatten folgt jetzt das Urteil, das alles verändert. Ein US-Gericht entscheidet: Apple hat nicht nur seine Marktstellung ausgenutzt, sondern sich über frühere gerichtliche Auflagen hinweggesetzt. Die sogenannte „anti-steering“-Klausel – also das Verbot, auf externe Bezahloptionen hinzuweisen – ist hinfällig.

Ab sofort dürfen alle Entwickler auf iOS alternative Bezahlmethoden anbieten – ohne zusätzliche Apple-Gebühren.

Ein Etappensieg? Mehr als das. Ein Gamechanger.

Tim Sweeney: „Das Apple-Steuer-Ende ist da“

Epic-CEO Tim Sweeney macht keine halben Sachen. In einem Statement auf X schreibt er: „Wir sind zurück – ohne Umwege. Und wir hören nicht auf, bis Apple diese Regeln global umsetzt.“ Für ihn ist Fortnite nur der Anfang. Er will ein offenes System, in dem Entwickler selbst entscheiden, wie sie mit ihrer Community umgehen.

Der neue App-Store-Wind bringt auch neue Dynamiken für Preisgestaltung, Spielupdates und Community-Angebote. Skins, V-Bucks, Events – all das soll für Spieler wieder günstiger, schneller und direkter werden.

Was das für Spieler bedeutet: Mehr Auswahl, bessere Deals

Wer Fortnite auf dem iPhone vermisst hat, kann bald wieder loslegen – mit allen Vorteilen. Keine künstlichen Barrieren mehr, keine Aufpreise für In-App-Käufe. Epic verspricht nicht nur ein Comeback, sondern ein Upgrade: exklusive Angebote, mehr Events und flexiblere Zahlungsmethoden direkt im Spiel.

Für Gamer heißt das: mehr Kontrolle, mehr Transparenz – und vielleicht endlich Schluss mit dem Preismonopol.

Branchenbeben: Andere Entwickler ziehen nach

Nicht nur Fortnite profitiert. Spotify, Tinder, kleinere Studios – alle feiern das Urteil. Denn erstmals können sie auf iOS ihren eigenen Shop verlinken, ohne in Apples Strafliste zu landen. Was lange unmöglich schien, wird Realität: echte Konkurrenz auf dem Smartphone.

In Kombination mit dem EU-Digital Markets Act könnte das ein globaler Trend werden. Entwickler fordern mehr Autonomie – und Apple steht unter Zugzwang.

Linda Güster ist leidenschaftliche Gamerin und als Teil des Freelance-Teams bei ESI immer am Puls der eSports-Szene. Ob knallharte DotA-2-Matches, nervenaufreibende Survival-Abenteuer in Subnautica oder entspannte Stunden mit Cozy Games wie Stardew Valley — sie liebt die ganze Bandbreite des Gaming-Universums. Abseits davon bringt sie als Software-Entwicklerin und Freelancerin ihr Können in die Welten von Technologie, Mode, Finanzen und iGaming ein, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und spannenden Projekten.