Hu „SwordArt“ Shuo-Chieh verlässt nach zwölf Jahren aktiver Profikarriere die Bühne. Der taiwanesische Support-Spieler gehört zu den prägenden Persönlichkeiten im League of Legends-Esport – nicht durch große Worte, sondern durch Konstanz, Haltung und Teamgeist. Sein Rücktritt kommt ohne Drama, aber mit viel Gefühl. „Ich hätte nie gedacht, dass so viele Menschen mich immer unterstützen würden“, sagt SwordArt – ein Satz, der hängen bleibt.
Von Taiwan zur Weltbühne
Geboren 1996 in Taiwan, begann SwordArts Karriere früh. Erste Station: Gamania Bears. Doch es waren die Flash Wolves, mit denen er aufstieg. In der LMS dominierte das Team über Jahre. Zwischen 2016 und 2018 gewannen sie sechs Titel in Folge, und SwordArt prägte das Bild eines modernen Supporters: antizipierend, kommunikativ, strategisch stark.
International erlangte er schnell Respekt. Mit Flash Wolves überraschte er 2015 bei den Worlds – ein Gruppensieg gegen Korea galt damals als kleine Sensation. SwordArt wurde zum Aushängeschild für LoL-Talente aus Taiwan und öffnete Türen für Spieler aus der Region.
Das Worlds-Finale mit Suning – der Karrierehöhepunkt
Der wohl größte Moment: 2020 zog SwordArt mit Suning ins Worlds-Finale ein. Besonders im Halbfinale glänzte er auf Leona gegen Top Esports – ein Spiel, das noch heute vielen Fans im Gedächtnis ist. Es war das erste Mal seit 2012, dass ein taiwanesischer Spieler wieder im Finale stand.
Ein Jahr später folgte der Wechsel zu TSM. SwordArt unterschrieb einen Rekordvertrag, doch sportlich blieb der Erfolg aus. Trotzdem hinterließ er Eindruck – als Führungsspieler, als Mentor, als jemand, der den Blick über das Spiel hinaus richtete.
Einer für alle: Der Support-Spieler als Vorbild
SwordArt war nie der lauteste, aber oft der präsenteste im Spiel. Sein Championpool reichte von Soraka bis Nautilus – sein Stil war nie flashy, aber immer effizient. Gerade in hitzigen Szenen behielt er den Überblick, lenkte Teams durch schwierige Phasen und brachte Ruhe ins Chaos.
Und er war offen: nach Niederlagen, im Stream, in Interviews. Viele junge Spieler betonen, wie viel sie von ihm gelernt haben. Nicht nur durch Analysen, sondern durch seine Haltung. Teamplay, Verantwortung und Lernwille – das zeichnete ihn aus.
Resonanz aus der Community
Der Rücktritt löste viele Reaktionen aus. In Foren, auf Social Media, in Statements seiner ehemaligen Mitspieler: Überall liest man Respekt und Dankbarkeit. Spieler wie Maple oder Karsa erinnern sich an gemeinsame Erfolge, Fans teilen Lieblingsmomente und persönliche Nachrichten.
SwordArt war kein Star im klassischen Sinn – aber jemand, den man bewunderte, weil er mit Haltung spielte. In einer Szene, die sich schnell dreht, war er eine Konstante.
Wie es weitergeht
Offiziell hat SwordArt keine Pläne angekündigt. Doch viele hoffen, ihn weiter in der Szene zu sehen – als Coach, als Mentor oder Content Creator. Seine Erfahrung ist Gold wert, gerade für neue Generationen.
Der Abschied ist ein Zeichen dafür, wie sehr Esport von Persönlichkeiten lebt. SwordArt hinterlässt keine Lücke im Meta – aber eine im Herzen vieler Fans. Und vielleicht ist genau das das größte Vermächtnis: gezeigt zu haben, dass Stärke leise, aber wirkungsvoll sein kann.