ScaryJerry gebankt: Umbruch bei Disguised in der LTA North

Linda Güster
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Die Bankstellung von Jeremiah „ScaryJerry“ Leathe sorgt für Aufsehen in der LTA North. Nach einer enttäuschenden Saison stellt Disguised den ADC auf die Ersatzbank – und setzt damit ein Zeichen. Für ScaryJerry ist es kein kompletter Abschied, doch seine Rolle ändert sich grundlegend.

Aufstieg durch College und Challenger League

ScaryJerry gehört zu den bemerkenswerten ADCs Nordamerikas. Über die Maryville University und Stationen bei Dragonsteel kämpfte er sich in die Profi-Szene. Sein Markenzeichen: sicheres Laning, gutes Teamplay und eine schnelle Lernkurve. 2024 krönte er seine Entwicklung mit dem NACL-Sieg im Summer Split und dem Titel „Most Improved Player“.

Einfluss bei Disguised – auf dem Feld und daneben

Seit Winter 2025 war er Teil des Disguised-Rosters. Seine Statistiken stimmten, sein Spielverständnis überzeugte. Neben der Performance brachte er sich aktiv im Team ein, förderte die Stimmung und nutzte seine Reichweite als Streamer. Genau dieser Aspekt bleibt ihm nun erhalten – ScaryJerry bleibt Teil des Teams, aber nicht mehr auf der Startposition.

Warum jetzt der Wechsel?

Disguised verpasste die Playoffs und blieb in der Tabelle weit unten. Das Management reagierte mit deutlichen Umstellungen – erst Abbedagge, jetzt ScaryJerry. Die Entscheidungen zeigen: Der Druck im LTA North ist hoch, der Raum für Entwicklung klein.

Rahel übernimmt die Botlane

Mit dem koreanischen ADC Rahel verpflichtet Disguised einen Spieler mit Erfahrung aus regionalen Ligen in Asien. Die Ausrichtung ändert sich: weniger Experimente, mehr Verlässlichkeit. Der Fokus liegt klar auf dem Promotion-Turnier 2026 – das Ziel: die Klasse halten.

Ein Spiegelbild der Liga

Die LTA North ist schnelllebig. Talente wie ScaryJerry bekommen wenig Zeit. Wer nicht sofort liefert, landet schnell auf der Bank. Der Fall zeigt, wie schwer es junge Profis in der Liga haben – und wie dringend Reformen gefragt sind.

Disguised startet mit neuem ADC, neuer Hoffnung – und einem klaren Signal: Leistung ist alles. Für ScaryJerry endet ein Kapitel, aber nicht die Geschichte. Als Streamer bleibt er präsent und kann sich neu positionieren. Die Fans hoffen auf sein Comeback – und auf bessere Rahmenbedingungen für junge Spieler in Nordamerika.

Linda Güster ist leidenschaftliche Gamerin und als Teil des Freelance-Teams bei ESI immer am Puls der eSports-Szene. Ob knallharte DotA-2-Matches, nervenaufreibende Survival-Abenteuer in Subnautica oder entspannte Stunden mit Cozy Games wie Stardew Valley — sie liebt die ganze Bandbreite des Gaming-Universums. Abseits davon bringt sie als Software-Entwicklerin und Freelancerin ihr Können in die Welten von Technologie, Mode, Finanzen und iGaming ein, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und spannenden Projekten.