Doomfist ist raus – zumindest im Ranked-Modus von Overwatch 2. Die Community hatte es kommen sehen, denn zuletzt sorgte ein Exploit rund um den explosiven Tankhelden für massive Unruhe. Mit einer fehlerhaften Kombination aus Ultimate und Power Block wurde Doomfist zur wandelnden One-Man-Army, unaufhaltsam und frustrierend zugleich. Jetzt zieht Blizzard die Reißleine und nimmt ihn vorübergehend aus dem Spielbetrieb.
Der Exploit, der alles kippte
Was nach einem kleinen Fehler klingt, hatte große Wirkung: Wenn Doomfist Power Block und Ultimate im richtigen Moment kombinierte, konnte er seine verstärkte Schlagkraft beliebig oft einsetzen – ganz ohne Abklingzeit. In der Praxis bedeutete das: Gegner wurden reihenweise aus dem Weg geräumt, ohne dass eine echte Gegenwehr möglich war.
Besonders bitter: Der Fehler ließ sich einfach reproduzieren. Schnell machten entsprechende Clips auf Social Media die Runde. Ranked-Matches wurden durch den Exploit komplett verzerrt – wer Doomfist im Team hatte, war klar im Vorteil. Für ein Spiel, das auf Fairness und Teamplay basiert, war das eine massive Schieflage.
Community-Reaktionen: Zwischen Erleichterung und Frust
Der Bann wurde in weiten Teilen der Community positiv aufgenommen. Viele fühlten sich an vergangene Meta-Katastrophen erinnert – Brigitte, Roadhog, Wrecking Ball. Wenn ein einzelner Held das Spiel dominiert, leidet das Matchmaking und mit ihm der Spielspaß.
Gleichzeitig gab es auch Unmut: Für Fans und Mains von Doomfist ist die Sperre ein Schlag. Wer sich auf den Helden spezialisiert hat, kann aktuell nur ausweichen – oder pausieren. Der Frust richtet sich dabei weniger gegen die Maßnahme selbst, sondern gegen die Häufung von Bugs zu Saisonbeginn. Immer wieder kommt es in Overwatch 2 zu Problemen bei neuen Patches – ein Thema, das Blizzard in den Griff bekommen muss.
Wie es weitergeht – und was noch kommt
Blizzard arbeitet an einem Hotfix. Erfahrungsgemäß kann so ein Bug schnell beseitigt werden, doch je tiefer das Problem im Code steckt, desto länger dauert es. Sobald Doomfist wieder freigegeben wird, dürfte er unter besonderer Beobachtung stehen – auch in Hinblick auf mögliche Balance-Anpassungen.
Die Chancen stehen gut, dass Blizzard nicht nur den Exploit fixt, sondern das gesamte Kit auf den Prüfstand stellt. Doomfist war schon vor dem Bug ein Held, der stark polarisiert. Seine Mobilität und das hohe Schadenspotenzial machen ihn schwer zu balancen. Die Entwickler stehen also vor einer Entscheidung: kleiner Fix oder tiefgreifender Rework?
Was der Fall zeigt: Balancing ist kein Nebenjob
Overwatch 2 lebt vom kompetitiven Anspruch. Exploits wie dieser gefährden die Integrität des Spiels. Für Blizzard ist es entscheidend, schnell und transparent zu reagieren – nicht nur mit Patches, sondern mit Kommunikation. Spieler wollen wissen, woran gearbeitet wird und wie lange es dauert. Nur so bleibt das Vertrauen in Ranked, Competitive und Esports erhalten.
Doomfist wird zurückkehren. Ob er dann wieder zu stark, zu schwach oder endlich im Gleichgewicht ist, wird sich zeigen. Bis dahin bleibt die Sperre ein notwendiger Schritt – im Sinne aller, die fair kämpfen wollen.