Die Los Angeles Thieves sind zurück – und das mit Ansage. Nach Jahren mit wechselndem Erfolg greifen sie bei der diesjährigen Call of Duty League Championship wieder ganz oben an. Zwei dominante Major-Siege, ein starkes Lineup und klare Rollenverteilung machen LAT zum Team, das es zu schlagen gilt. Aus einer vielversprechenden Mischung aus Erfahrung und Talent ist ein ernstzunehmender Titelkandidat geworden.
Ghosty, HyDra, Envoy und Scrap: LAT setzt auf Balance
Die Los Angeles Thieves haben ihr Lineup gezielt umgebaut – mit einem klaren Fokus auf Synergien und Turnierstärke. Daniel „Ghosty“ Rothe bleibt als einziger vom alten Kern und bringt Ordnung und Ruhe ins Spiel. Dylan „Envoy“ Hannon führt das Team als erfahrener Shotcaller mit Championship-Historie an. Mit Paco „HyDra“ Rusiewiez kommt das vielleicht stärkste individuelle Talent Europas ins Team – 2023 war er MVP und Titelträger. Und Thomas „Scrap“ Ernst? Der aggressive Ex-Ultra-Star bringt Tempo und Überraschungsmomente.
Zusammen ergibt das ein Lineup, das im Major 3 Vancouver Surge mit 4:0 aus dem Finale fegte und bei Major 4 auch Atlanta FaZe bezwingen konnte. In beiden Finals ragten Scrap und HyDra heraus – der eine als MVP, der andere als Konstante für First Bloods und Clutches.
Selbstbewusst ins Turnier – aber nicht überheblich
540 Punkte, beste Ausgangslage, starke Form – LAT geht mit Rückenwind ins Turnier. Und trotzdem bleibt das Team geerdet. Was sie aktuell auszeichnet, ist nicht nur individuelles Talent, sondern die Bereitschaft, sich in den Dienst des Teams zu stellen. Kein Ego, kein Drama, sondern Rollenbewusstsein und Vertrauen.
Das Auftaktspiel gegen Boston Breach dürfte machbar sein – aber unterschätzen will man niemanden. Boston hat sich mehrfach als Stolperstein für Favoriten erwiesen. Ein dominanter Start wäre trotzdem wichtig, um den Flow der letzten Monate mitzunehmen.
Die Jagd auf den Titel, und auf Atlanta FaZe
Spätestens im Halbfinale oder Finale wird es ernst. Atlanta FaZe könnte erneut der Prüfstein werden. FaZe hat den Titel 2021 und 2024 geholt, kennt Drucksituationen in- und auswendig. Aber die Thieves wirken 2025 strukturierter, reifer – gerade, weil man in brenzligen Situationen oft die Ruhe bewahrt. Nur wenn die Map-Kontrolle wackelt, entstehen Lücken. Daran dürfte vor dem Finale nochmal gefeilt werden.