McLaren-Simulator bringt echtes Racing nach Hause

Linda Güster
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Ein Formel-1-Wagen von McLaren

Gaming trifft Motorsport – aber diesmal auf einem ganz neuen Level. Mit dem neuen Motion Simulator, den McLaren Racing gemeinsam mit Racing Unleashed präsentiert, verschwimmen die Grenzen zwischen Esport und Formel 1 wie nie zuvor. Carbon-Chassis, bewegliches Cockpit, originalgetreues Lenkrad: Wer sich hier hinsetzt, erlebt nicht einfach ein Spiel, sondern eine Simulation, die in Sachen Realismus Maßstäbe setzt.

Woher kommt die Idee?

McLaren steht für Innovationsdrang, Racing Unleashed für Simracing-Knowhow. Dass die beiden zusammenfinden, überrascht nicht. Die Formel-1-Tradition der einen trifft auf die Gaming-Expertise der anderen – eine Partnerschaft, die sich nicht mit Standardlösungen zufriedengibt. Das Ergebnis: ein Motion Simulator, der echten Rennboliden in nichts nachsteht.

Entwickelt wurde das Gerät nicht nur für Profis, sondern für alle, die es ernst meinen. Ziel ist es, ein Fahrerlebnis zu schaffen, das körperlich spürbar wird – auch ohne G-Kräfte aus einem echten Motor. Dafür setzt man auf ein System mit drei Bewegungsachsen, sogenannte 3DOF, das Beschleunigung, Bremsverhalten und Kurvendynamik direkt an den Körper weitergibt.

Technik trifft Renngefühl

Das Herzstück ist das Chassis aus Carbonfaser – ultraleicht, extrem stabil und direkt an die Designs echter Formel-1-Wagen angelehnt. Hinzu kommt ein Lenkrad, das sich nicht nur so anfühlt wie im MCL38, sondern auch so reagiert. Jeder Knopf, jeder Schalter, jedes Paddle wurde mit dem Ziel entwickelt, möglichst realitätsnah zu sein.

Spannend ist aber vor allem, wie sich das alles zusammensetzt: Das Motion-System sorgt für Druck in den Gurten beim Bremsen, hebt den Sitz beim Beschleunigen leicht an, und kippt zur Seite bei schnellen Richtungswechseln. So wird aus einer Runde auf Spa oder Silverstone mehr als ein Lauf – es wird ein körperliches Erlebnis.

Auch der Komfort kommt nicht zu kurz. Die Sitzposition ist voll anpassbar, die Polsterung hochwertig, die Ergonomie auf lange Sessions ausgelegt. Die Gurte reagieren dynamisch und passen sich dem simulierten Fahrverhalten an – ein Feature, das man sonst nur aus dem echten Motorsport kennt.

Das Ganze hat natürlich seinen Preis

Wer jetzt denkt, das klingt nach Profi-Level, liegt richtig. Rund 120.000 Schweizer Franken (netto) kostet der Simulator – gefertigt in Maranello, wo sonst echte Renntechnik entsteht. Ein Schnäppchen ist das nicht. Aber wer auf dieses Level an Präzision und Realismus aus ist, findet aktuell kaum Alternativen.

McLarens typisches Papaya-Orange zieht sich durch das Design, ergänzt durch klare Linien und Rennsportdetails. Es ist nicht nur ein Simulator, sondern ein Statement für alle, die Racing ernst nehmen.

Warum das auch für Esport und Gaming ein Gamechanger ist

Dieser Simulator ist kein PR-Stunt. Er ist ein Signal. Simracing ist längst kein Nischensport mehr, sondern eine der spannendsten Schnittstellen zwischen Gaming und realem Sport. Und mit Entwicklungen wie dieser verschwimmen die Grenzen weiter.

Was bedeutet das konkret? Esport-Events könnten künftig noch immersiver werden. Nachwuchstalente haben die Chance, Fahrgefühl zu trainieren, ohne jemals eine reale Strecke zu betreten. Und Fans erleben, was es heißt, mit 300 km/h durch Kurven zu rauschen – zumindest fast.

Gleichzeitig zeigt McLaren mit diesem Projekt, wie ernst man das Thema Gaming und virtuelle Rennen nimmt. Es geht nicht um einen Nebenmarkt. Es geht um die Zukunft des Motorsports – und die wird zu großen Teilen digital sein.

Linda Güster ist leidenschaftliche Gamerin und als Teil des Freelance-Teams bei ESI immer am Puls der eSports-Szene. Ob knallharte DotA-2-Matches, nervenaufreibende Survival-Abenteuer in Subnautica oder entspannte Stunden mit Cozy Games wie Stardew Valley — sie liebt die ganze Bandbreite des Gaming-Universums. Abseits davon bringt sie als Software-Entwicklerin und Freelancerin ihr Können in die Welten von Technologie, Mode, Finanzen und iGaming ein, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und spannenden Projekten.