Power Moves: Frauen im E-Sport ganz vorne dabei

Linda Güster
Frau, die am PC spielt

Obwohl die E-Sports-Branche nach wie vor von Männern dominiert wird, sind Frauen seit Beginn ein Teil davon. Egal, ob als Moderatorinnen, Kommentatoren, als Fans oder auch als Spielerinnen — mit Engagement, Ausdauer und Können wird die Branche langsam offener und einladender. Einige Vorreiterinnen haben jedoch bereits in den letzten Jahren ihren Teil dazu beigetragen, und dafür gesorgt, dass Frauen im E-Sport mehr Anerkennung finden, während die Branche weiter wächst. So werden neue Perspektiven geschaffen.

Wegweisende Spielerinnen

Sasha Hostyn, bekannt als „Scarlett“, gehört zu den bekanntesten Frauen im E-Sport. Die Kanadierin hat in StarCraft II, besonders als Zerg-Spielerin, beeindruckende Erfolge erzielt. Mit Siegen bei 18 S- und A-Tier-Turnieren, darunter die Intel Extreme Masters PyeongChang 2018, hat sie Geschichte geschrieben. Als erste Frau, die ein großes Turnier in diesem Spiel gewann, ist sie ein Symbol dafür, dass Leistung nicht vom Geschlecht abhängt. Ihre Erfolge motivieren viele andere Spielerinnen weltweit.

Katherine Gunn, besser bekannt als „Mystik“, hat sich ebenfalls einen Namen gemacht. 2010 gewann sie den Wettbewerb bei WCG Ultimate Gamer. Ob in Halo oder Hearthstone – sie überzeugte mit ihren Fähigkeiten und wurde eine der ersten weiblichen Stars der Szene. Ihre Karriere zeigt, dass es möglich ist, auch in einer von Männern geprägten Branche Fuß zu fassen.

Moderne Vorbilder und ihre Erfolge

Xiaomeng „Liooon“ Li aus China schrieb 2019 bei den Hearthstone Grandmasters Geschichte. Als erste Frau holte sie den globalen Titel. Nach ihrem Triumph betonte sie, dass Gaming alle offensteht. Ihr Erfolg hat viele inspiriert und gezeigt, was Frauen im E-Sport erreichen können.

Dominika „TANUKANA“ Szot hat sich in der Tekken-Szene einen festen Platz erkämpft. Mit Präzision und Taktik begeistert sie ihre Community. Ihre Leistungen in Kampfspielen und ihr Einsatz für mehr Vielfalt haben ihr eine treue Fangemeinde eingebracht und die Wahrnehmung von Frauen in der Szene nachhaltig geprägt.

Hürden und Herausforderungen

Trotz Fortschritten gibt es weiterhin Hindernisse. Sexismus ist nach wie vor ein Problem. Viele Spielerinnen kämpfen gegen Vorurteile und abwertende Kommentare, und das, obwohl Videospiele schon lange nicht mehr nur von Männern gespielt werden. Die Global Gamer Study 2023 besagt, dass der Schnitt mittlerweile nur noch bei etwa 55 % männlichen Spielern liegt. Frauen machen also fast die Hälfte der Spielerschaft aus — eine Zahl, welche im E-Sport noch nicht reflektiert wird. Doch Persönlichkeiten wie Scarlett und Liooon zeigen, dass es trotzdem möglich ist, sich durchzusetzen.

Ein weiteres Problem ist der Mangel an Vorbildern. Nur wenige Frauen sind in der Branche bekannt. Das erschwert es Nachwuchstalenten, Orientierung zu finden. Deswegen sind Figuren wie Sheever und Sjokz so wichtig. Sie beweisen, dass Frauen nicht nur als Spielerinnen, sondern auch als Kommentatorinnen oder Analystinnen erfolgreich sein können.

Programme wie das Game Changers-Programm von Riot Games und die ESL Impact Series schaffen wichtige Plattformen, ebenso wie Events wie der Rising Day. Sie fördern weibliche Talente und bieten Chancen, ihre Fähigkeiten einem größeren Publikum zu präsentieren.

Blick in die Zukunft

Die Zukunft für Frauen im E-Sport sieht vielversprechend aus. Mit wachsender Unterstützung durch Organisationen und Sponsoren entstehen neue Möglichkeiten. Immer mehr Unternehmen investieren in Frauen-Teams und spezialisierte Turniere wie den ESL Impact Circuit. Plattformen wie die gamehers Awards tragen dazu bei, die Sichtbarkeit von Frauen weiter zu steigern.

Die bisherigen Fortschritte machen deutlich, dass Frauen im E-Sport nicht nur eine Randerscheinung sind. Mit Leidenschaft und Durchhaltevermögen erobern sie ihren Platz in einer sich wandelnden Branche. Es zeigt sich, dass Erfolg im E-Sport keine Frage des Geschlechts sein sollte, sondern von Einsatz und Talent abhängen muss.

Linda Güster ist leidenschaftliche Gamerin und als Teil des Freelance-Teams bei ESI immer am Puls der eSports-Szene. Ob knallharte DotA-2-Matches, nervenaufreibende Survival-Abenteuer in Subnautica oder entspannte Stunden mit Cozy Games wie Stardew Valley — sie liebt die ganze Bandbreite des Gaming-Universums. Abseits davon bringt sie als Software-Entwicklerin und Freelancerin ihr Können in die Welten von Technologie, Mode, Finanzen und iGaming ein, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und spannenden Projekten.