Hastr0 will mit ENVY zurück in die CS-E-Sport-Szene

Linda Güster

Mike „Hastr0“ Rufail will ENVY zurück zu seinen Wurzeln führen. Die Organisation hat sich fast fünf Jahre von Counter-Strike ferngehalten. Jetzt stehen die Zeichen auf Neustart. Hastr0s Plan fällt in eine Zeit, in der viele Organisationen ihre Marken wiederbeleben oder neue Wege gehen. Das Comeback von ENVY im CS-E-Sport sorgt deshalb für Aufsehen.

ENVYs Vergangenheit in Counter-Strike

ENVY gehört zu den bekanntesten Namen im E-Sport, vor allem wegen seiner Zeit im Counter-Strike. Die Geschichte reicht bis 2007 zurück, als Hastr0 das Team gründete. In den folgenden Jahren feierte ENVY große Erfolge und prägte die Szene.

Historische Meilensteine und große Erfolge

Der größte Triumph gelang ENVY 2015. Mit der französischen Star-Besetzung um shox, Happy und KennyS gewann das Team das DreamHack Open Cluj-Napoca Major. ENVY stand zu dieser Zeit fast an der Spitze der Szene: zahlreiche weitere Top-Platzierungen bei internationalen Turnieren, legendäre Matches und eine Zeit, die viele Fans bis heute feiern. ENVY war Symbol für Teamwork, Können und Siegeswille.

Als die erfolgreichen Jahre als französische Organisation endeten, setzte ENVY auf ein nordamerikanisches Line-up. Allerdings erreichte das Team nie wieder dieselbe Dominanz.

Rückzug und Gründe für die CS-Pause

Anfang 2021 zog sich ENVY aus Counter-Strike zurück. Mehrere Faktoren spielten eine Rolle: Strukturelle Veränderungen in der E-Sports-Branche, Teams wechselten Spieler immer schneller, viele Organisationen mussten sparen. Das Interesse von Sponsoren verlagerte sich. Dazu kam der große Merger mit OpTic Gaming, was die Aktivitäten auf andere Titel wie Call of Duty und VALORANT verlagerte. Im Juni 2022 wurde ENVY als Marke sogar ganz eingestellt. So verschwand ein großer Name der Szene – scheinbar für immer.

Hastr0s Pläne für das ENVY-Comeback im CS-E-Sport

Im Januar 2025 übernahm Hastr0 selbst wieder die Kontrolle über ENVY. Die Marke ist zurück, das Ziel klar: ENVY soll wieder zu einem Top-Namen im CS-E-Sport werden. Doch diesmal will Hastr0 vieles anders machen.

Neuausrichtung nach der Rückkehr der Marke ENVY

Hastr0 hat ENVY zurückgekauft und die Organisation wieder auf eigenen Kurs gebracht. In den letzten Monaten liefen viele Gespräche. ENVY ist heute breiter aufgestellt als je zuvor und engagiert sich auch in anderen Spielen wie VALORANT und Marvel Rivals. Der Zusammenschluss mit Native Gaming bringt zusätzliche Strukturen und Know-how.

Was jetzt auffällt: ENVY agiert leiser, aber zielstrebiger. Man prüft Optionen, beobachtet die Szene genau und meidet schnelle, teure Auftritte, wie sie früher oft nach hinten losgingen. Unterstützung erhält Hastr0 dabei von erfahrenen E-Sport-Figuren. Die Strategie: Nicht nur zurück in die Szene – sondern auch nachhaltiger Erfolg.

Strategie für den Wiedereinstieg in Counter-Strike 2

Hastr0 sieht die Zukunft von ENVY im Aufbau eines starken nordamerikanischen Line-ups. Im Gegensatz zu früher setzt ENVY bei der Auswahl der Talente diesmal gezielt auf Potenzial und Charakter – nicht nur auf große Namen. Der neue Fokus: Geduld beim Aufbau, viel Scoutarbeit und langfristige Entwicklung statt kurzfristiger Transfers.

Die aktuelle CS-Szene ist im Umbruch. Nach Majors wechseln viele Spieler die Teams. ENVY will diese offenen Phasen nutzen, um passende Spieler zu holen. Dabei steht die Unterstützung durch das bestehende Netzwerk aus anderen Titeln wie VALORANT im Vordergrund. Viele junge Talente aus Nordamerika suchen nach einer Bühne – ENVY bietet sie.

Anders als beim ersten Versuch setzt Hastr0 auf flache Hierarchien, technische Schulungen und echte Teamkultur. Fehler aus der Vergangenheit wie überhastete Wechsel und fehlende Geduld sollen sich nicht wiederholen. Das Ziel: Schritt für Schritt zurück in die internationale Klasse.

Linda Güster ist leidenschaftliche Gamerin und als Teil des Freelance-Teams bei ESI immer am Puls der eSports-Szene. Ob knallharte DotA-2-Matches, nervenaufreibende Survival-Abenteuer in Subnautica oder entspannte Stunden mit Cozy Games wie Stardew Valley — sie liebt die ganze Bandbreite des Gaming-Universums. Abseits davon bringt sie als Software-Entwicklerin und Freelancerin ihr Können in die Welten von Technologie, Mode, Finanzen und iGaming ein, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und spannenden Projekten.