Wenn einer der größten Namen im VALORANT-Esport die Bühne verlässt, bleibt es nicht still. Tyson „TenZ“ Ngo macht Schluss mit dem Pro-Level – und für Sentinels heißt das: Neuanfang, aber auch Abschied von einer Ära, die die Szene mitgeprägt hat wie kaum eine andere.
Was 2021 begann, wurde mehr als nur ein Hype
Als TenZ damals von Cloud9 kam – eigentlich nur als Notlösung – hätte keiner gedacht, was daraus wird. Er war nicht der lauteste im Raum, aber er war der, auf den alle Augen gerichtet waren. Mit seinem Aim, seiner Ruhe und diesem absurden Skill-Level hat er Sentinels nicht nur zum Titel bei den VCT Masters Reykjavik geführt – er hat VALORANT definiert. Und spätestens mit dem zweiten Masters-Sieg 2024 in Madrid wurde klar: Das ist kein Strohfeuer, das ist Legendenstoff.
Mehr als Stats – TenZ wurde Symbolfigur
Was ihn so besonders machte, war nicht nur das Gameplay. TenZ war der ruhige Typ, der einfach abliefert. Keine Show, keine Trash-Talk-Tour – nur Präzision, Fokus und Persönlichkeit. Auf Social Media war er präsent, aber nie aufgesetzt. Und selbst als Rotblinder, der seine Ingame-Farben anpassen musste, hat er sich nie beschwert – sondern gezeigt, wie man trotz allem dominiert. Genau deshalb war er für viele nicht nur ein Idol, sondern ein Vorbild.
Der Abschied von TenZ war kein Schock – aber er tut trotzdem weh
Dass TenZ irgendwann rausgeht, war klar. Burnout, Lust auf neue Projekte, ein Shift Richtung Content – alles schwang in den letzten Monaten mit. Jetzt ist es offiziell: Er macht Schluss mit dem täglichen Scrim-Stress und dreht den Fokus auf Streaming, Content und kreative Freiheiten. Ein Rückzug, der nicht nach Drama klingt, sondern nach Reife.
Die Szene sagt leise Danke – und fragt laut: Was jetzt?
Kaum war die Nachricht draußen, gab’s überall Reaktionen. Alte Weggefährten, Rivalen, Fans – alle zollen Respekt. Klar wird dabei auch: Die Lücke, die TenZ hinterlässt, füllt man nicht mal eben so. Sentinels hat jetzt junge Talente wie Zekken, Johnqt und Zellsis in der Pipeline, vielleicht auch Sen Curry – aber die Erwartung liegt wie ein Schatten über allem.
Sentinels steht an einem Wendepunkt
Die goldene Ära ist vorbei. Jetzt braucht’s Vision, Mut und ein neues Narrativ. Die Spieler haben Talent, keine Frage. Aber ob daraus wieder eine Geschichte wird, die man Jahre später noch erzählt, hängt davon ab, wie ernst das Team diesen Übergang nimmt. Was TenZ mitgebracht hat – Aura, Stabilität, Starpower – kann man nicht ersetzen. Man kann nur etwas Neues aufbauen.