Apex Legends 2025: Die Frage nach der Zukunft

Linda Güster
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Electronic Arts rechnet mit einem spürbaren Rückgang bei Apex Legends. Für das Geschäftsjahr 2025/2026 steht ein Minus von 40 Prozent bei den Netto-Buchungen im Raum. Das betrifft nicht nur die Zahlen in der Bilanz – sondern sagt auch viel über die Stimmung im Genre, über Spielerverhalten und über EAs Verhältnis zu einem Titel, der lange als Zugpferd galt.

Spieler aktiv – aber nicht mehr zahlungsbereit

Die Spieler sind noch da. Auf Steam steigen die Nutzerzahlen, die Matches laufen stabil, die Community ist laut und präsent. Trotzdem sinkt der Umsatz. Das liegt nicht an technischen Problemen oder mangelndem Interesse – sondern an einem Wandel bei der Monetarisierung. Skins, Battle Passes, kosmetische Upgrades: Viele haben genug gesehen. Die Bereitschaft, regelmäßig Geld für optische Inhalte auszugeben, schwindet.

Für EA ist das ein Problem. Denn Apex war nie ein Vollpreisprodukt – der Umsatz kam fast komplett aus Ingame-Verkäufen. Wenn dieser Strom versiegt, wird’s eng. Der Rückgang ist also nicht nur ein finanzielles Thema, sondern ein strukturelles. Ein Spiel, das auf stetige Käufe gebaut wurde, steht plötzlich auf unsicherem Boden.

Konkurrenz, Genre-Müdigkeit und fehlender Kurs

Battle Royale ist nicht tot, aber der Markt ist gesättigt. Fortnite feiert ein Comeback, neue Shooter setzen auf Tempo, Kreativität und Crossover. Apex wirkt daneben oft statisch. Die Formel sitzt, das Movement stimmt – aber es fehlt die Weiterentwicklung. Viele Spieler springen ab, nicht aus Frust, sondern aus Langeweile.

EA selbst spricht von „Gegenwind“ und „neuen Herausforderungen“. Übersetzt heißt das: Der alte Plan greift nicht mehr. Dass parallel bei Respawn Stellen gestrichen wurden, passt ins Bild. Weniger Personal, mehr Unsicherheit – und trotzdem die Ansage, dass große Neuerungen kommen sollen.

Kommt das Comeback oder die Abwicklung?

„Apex 2.0“ soll die Wende bringen. EA kündigt neue Modi, überarbeitete Mechaniken und bessere Community-Einbindung an. Auch der E-Sport soll stärker eingebunden werden, mit größeren Events und mehr Reichweite. Klingt ambitioniert – aber viele fragen sich: Wer setzt das um, und in welchem Zeitrahmen?

Der Rückgang ist kein Todesurteil. Apex bleibt ein starkes Fundament. Aber es braucht eine klare Idee, wie es weitergeht. Nicht mit mehr Shop-Angeboten, sondern mit einer Vision, die Spielmechanik, Community und Inhalt wieder zusammenbringt. Es reicht nicht, nur Zahlen zu reparieren – das Spiel muss wieder überraschen.

Linda Güster ist leidenschaftliche Gamerin und als Teil des Freelance-Teams bei ESI immer am Puls der eSports-Szene. Ob knallharte DotA-2-Matches, nervenaufreibende Survival-Abenteuer in Subnautica oder entspannte Stunden mit Cozy Games wie Stardew Valley — sie liebt die ganze Bandbreite des Gaming-Universums. Abseits davon bringt sie als Software-Entwicklerin und Freelancerin ihr Können in die Welten von Technologie, Mode, Finanzen und iGaming ein, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und spannenden Projekten.