Street Fighter 6: Elena ist zurück mit Pass und Preisschild

Linda Güster
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Capcom bringt mit dem „Get Ready for Elena“-Fighting-Pass nicht nur eine neue Figur ins Spiel, sondern auch eine Portion Retro-Charme. Elena, bekannt aus Street Fighter III, feiert ihr Debüt in SF6 – begleitet von einem kosmetischen Battle Pass, der Erinnerungen wecken soll. 30 Stufen voller Emotes, Skins und Musik warten auf Spielerinnen und Spieler. Der Preis: 250 Fighter Coins, also rund 5 US-Dollar.

Der Pass setzt auf Nostalgie: Qs Maske, Yangs Frisur, Oros Tengu-Steine. Wer die dritte Generation kennt, findet sich sofort wieder. Dazu passende Tracks und Artworks aus SF3 und SF5. Alles rein kosmetisch, aber klar als Lockmittel für die treue Fanbase gedacht.

Inhalt, Progression und Preis-Leistungs-Verhältnis

Freigeschaltet wird über Spielzeit: Match für Match sammelt man Punkte, um die nächste Stufe zu erreichen. Vielspieler kommen zügig durch, Gelegenheits-Gamer müssen sich sputen. Einige Coins gibt’s zurück, das relativiert den Preis ein wenig.

Wer Elena direkt spielen will, muss tiefer in die Tasche greifen: Season Pass oder Einzelkauf. Der Fighting Pass hat mit ihrer Freischaltung nichts zu tun. Das führt direkt zur Kritik: Der Name suggeriert mehr Elena-Inhalt, als am Ende drin ist. Viele Items beziehen sich auf Nebencharaktere, nicht auf die eigentliche Hauptfigur.

Kritik an Capcoms Monetarisierung

In der Community ist die Stimmung gemischt. Einerseits wird die Qualität der Inhalte gelobt, andererseits stört die Paywall. Wer den Pass nicht kauft oder nicht rechtzeitig abschließt, verpasst Items dauerhaft. Gerade Sammler ärgern sich über verpasste Chancen. Dass viele Inhalte kaum Bezug zu Elena selbst haben, wird ebenfalls bemängelt.

Capcom bleibt bei seiner Linie: Alles bleibt kosmetisch, niemand bekommt Vorteile im Match. Trotzdem wird deutlich: Die Balance zwischen Fanbindung und Monetarisierung muss fein austariert werden. Wer zu sehr auf Exklusivität setzt, riskiert Unmut.

Der „Get Ready for Elena“-Pass zeigt, wie schwer es für Unternehmen ist, Nostalgie richtig zu verpacken. Für Veteranen ist er eine nette Hommage, für Sammler ein Muss, für viele andere eher Beiwerk. In Zukunft wäre es wünschenswert, wenn Titel und Inhalt näher beieinander liegen. Und wenn nicht nur Geld, sondern auch Zeit eine faire Chance bekommt.

Linda Güster ist leidenschaftliche Gamerin und als Teil des Freelance-Teams bei ESI immer am Puls der eSports-Szene. Ob knallharte DotA-2-Matches, nervenaufreibende Survival-Abenteuer in Subnautica oder entspannte Stunden mit Cozy Games wie Stardew Valley — sie liebt die ganze Bandbreite des Gaming-Universums. Abseits davon bringt sie als Software-Entwicklerin und Freelancerin ihr Können in die Welten von Technologie, Mode, Finanzen und iGaming ein, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und spannenden Projekten.