Attach beendet Karriere: Ein Esport-Kapitel schließt sich

Linda Güster
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Dillon „Attach“ Price verlässt die Bühne. Nach über elf Jahren als Call of Duty-Profi zieht sich der jüngste Weltmeister der Geschichte aus dem Wettbewerb zurück. Sein Abschied markiert nicht nur das Ende einer außergewöhnlichen Laufbahn, sondern auch einen Moment des Umdenkens für die Szene. Attach war mehr als ein Spieler – er war Gesicht, Stimme und Vorbild einer ganzen Generation.

Der Weg an die Spitze

Dillon Price begann seine Profikarriere mit kaum mehr als einem Schulranzen auf dem Rücken. 2013 schaffte er den Sprung in die Call of Duty-Elite. Früh zeigte sich: Er ist nicht nur talentiert, sondern auch konzentriert, diszipliniert und clever im Spiel. Sein Durchbruch kam mit Denial eSports. Dort feierte er 2015 seinen größten Erfolg – die Call of Duty Championship. Mit 18 Jahren wurde er zum jüngsten Weltmeister der Szene. Ein Rekord, der bis heute Gültigkeit hat.

Große Momente und bleibender Eindruck

Mit Stationen bei FaZe Clan, Evil Geniuses, New York Subliners und Minnesota RØKKR durchlief Attach fast alle Top-Teams. Besonders in Erinnerung bleibt der historische Comeback-Sieg beim Stage 5 Major 2021. Auch wenn er nicht jeden Titel holte, war seine Konstanz beeindruckend. Starke Nerven, kluge Entscheidungen und eine professionelle Haltung machten ihn zu einem der meistrespektierten Spieler im gesamten Esport.

Ein Spieler, viele Rollen

Attach war nicht nur flexibel im Spiel, sondern auch im Umgang mit wechselnden Rollen, Teams und Spielversionen. Ob als Support, Slayer oder Shotcaller – er passte sich an. Gerade in einem schnelllebigen Titel wie Call of Duty ist diese Anpassungsfähigkeit selten. In jedem Lineup fand er seinen Platz, nicht selten auch als moralisches Zentrum. Teamintern galt er als Ruhepol. Für Außenstehende war er der disziplinierte Profi mit Bodenhaftung.

Der Moment des Abschieds

Am 26. Mai 2025 machte Attach es offiziell: Das war’s. Sein Statement wirkte durchdacht, ehrlich und persönlich. Die Community reagierte sofort. Kollegen, Fans und Kommentatoren verabschiedeten sich mit Dankbarkeit. Die Resonanz zeigte, wie tief Attach die Szene geprägt hat. Kaum jemand trat so konstant auf, ohne sich selbst zu inszenieren. Sein Rücktritt war ruhig, aber bedeutsam – genau wie seine Karriere.

Stimmen aus der Szene

Viele Weggefährten nutzten den Moment, um öffentlich Danke zu sagen. In den sozialen Medien häuften sich Erinnerungen an entscheidende Runden, besondere Plays und die Zeit mit Attach auf der Bühne. Besonders häufig fiel ein Begriff: Vorbild. Nicht nur für junge Spieler, sondern auch für Kollegen, die seine Haltung schätzten. Die Szene verliert keinen Lautsprecher – sie verliert einen Leader.

Wie es jetzt weitergeht

Attach selbst machte deutlich, dass sein Weg mit dem Rücktritt nicht endet. Mit einer wachsenden Fanbase auf Twitch und YouTube bleibt er präsent. Mehr als eine halbe Million Follower begleiten ihn dort bereits. Zudem stehen ihm Türen offen: Analyst, Coach, Talent-Scout – alle Rollen sind denkbar. Viele rechnen fest damit, dass Attach künftig als Stimme bei Turnieren oder sogar als Teamverantwortlicher auftritt.

Ein Blick nach vorn

Der Esport entwickelt sich – und Attach‘ Abschied zeigt das deutlich. Die Stars von gestern werden zu Mentoren, Vorbildern, Gestaltern. Seine Karriere war lang, erfolgreich und vor allem konsequent. Jetzt macht er Platz für neue Namen, bleibt aber präsent. Für viele ist das ein Zeichen: Auch abseits der Bühne kann man Großes leisten.

Linda Güster ist leidenschaftliche Gamerin und als Teil des Freelance-Teams bei ESI immer am Puls der eSports-Szene. Ob knallharte DotA-2-Matches, nervenaufreibende Survival-Abenteuer in Subnautica oder entspannte Stunden mit Cozy Games wie Stardew Valley — sie liebt die ganze Bandbreite des Gaming-Universums. Abseits davon bringt sie als Software-Entwicklerin und Freelancerin ihr Können in die Welten von Technologie, Mode, Finanzen und iGaming ein, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und spannenden Projekten.