VALORANT: Governor pausiert wegen gesundheitlicher Probleme

Linda Güster
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Peter „Governor“ No tritt auf die Bremse. Nach nur einem Monat im Line-up von Apeks zieht sich der VALORANT-Profi vorerst aus dem aktiven Spielbetrieb zurück – ein Schritt, der nicht nur das Team betrifft, sondern einmal mehr zeigt, wie fordernd der Alltag im E-Sport geworden ist. Handschmerzen, mentale Belastung, wenig Regeneration: Governor macht das öffentlich, was viele Spieler leise durchleben.

Warum Governor eine Pause braucht

Was nach außen wie ein schneller Karriereknick wirkt, ist in Wahrheit das Ergebnis monatelanger Belastung. Schon länger hatte Governor mit Taubheit und Schmerzen in der Hand zu kämpfen. Die Beschwerden wurden nicht nur physisch spürbar, sondern zehrten auch mental. In einem Statement betonte er, alles versucht zu haben – medizinisch wie sportlich. Doch irgendwann kommt der Punkt, an dem eine Pause ehrlicher ist als ein verzweifeltes Weiterspielen.

Der Fall zeigt deutlich, was in vielen Organisationen mittlerweile immer lauter diskutiert wird: Körperliche Gesundheit ist im Profi-Gaming keine Nebensache. Besonders bei Shootern wie VALORANT, wo Millisekunden und Präzision zählen, entscheiden kleine Verletzungen über Spielbarkeit. Auch psychische Belastung durch ständiges Training, Druck und Ergebnisabhängigkeit ist allgegenwärtig. Teams wie Apeks erkennen das – und reagieren. Die Entscheidung, Governor den Raum für eine Pause zu geben, wurde öffentlich unterstützt.

Die Lage bei Apeks: Spieler weg, Fragen offen

Der Zeitpunkt hätte kaum ungünstiger sein können. Nur wenige Tage vor Governors Pause war auch „florescent“ aus dem Line-up ausgestiegen – ebenfalls aus persönlichen Gründen. Plötzlich steht das Team mit drei aktiven Spielern da, der Kader ist brüchig, die Planung offen. Für Apeks ist es ein weiterer Tiefschlag in einer ohnehin schwierigen Saison.

Rückblick auf eine holprige Spielzeit

Die Euphorie nach dem Einzug in die VCT EMEA war groß. Doch sportlich konnte das Team bislang nicht liefern. In der Kickoff-Phase und der ersten regulären Stage gab es kein einziges Match, das Apeks für sich entscheiden konnte. Der frühe Turnierausstieg war bitter – aber konsequent. Auch intern gab es Veränderungen: Abgänge wie die von soulcas oder kaajak sorgten für Unruhe, neue Spieler mussten schnell integriert werden, doch die Ergebnisse blieben aus.

Wie es jetzt weitergeht – und was sich ändern muss

Mit nur drei einsatzfähigen Spielern steht Apeks unter Zugzwang. Die Organisation muss nachjustieren: Neue Talente scouten, Rollen überdenken, das Trainingsmodell hinterfragen. Doch es geht längst nicht mehr nur um Skill oder Aim – gefragt sind Belastbarkeit, Teamfähigkeit und mentale Stabilität.

Gesundheit als Schlüssel zum Erfolg

Governors Ausfall ist nicht nur ein personeller Rückschlag, sondern ein deutliches Signal. Wer E-Sport professionell betreiben will, muss körperlich fit sein – und mental stabil. Viele Organisationen setzen inzwischen auf Mentalcoaches und strukturierte Belastungssteuerung. Auch Apeks wird hier ansetzen müssen, um nicht wieder in die gleiche Situation zu geraten.

Die Szene verändert sich. Früher zählte, wer am meisten Stunden investiert hat – heute zählt, wer lange durchhält, ohne daran zu zerbrechen. Teams, die das begreifen, sichern sich nicht nur sportlichen Erfolg, sondern auch das Vertrauen der Spieler.

Linda Güster ist leidenschaftliche Gamerin und als Teil des Freelance-Teams bei ESI immer am Puls der eSports-Szene. Ob knallharte DotA-2-Matches, nervenaufreibende Survival-Abenteuer in Subnautica oder entspannte Stunden mit Cozy Games wie Stardew Valley — sie liebt die ganze Bandbreite des Gaming-Universums. Abseits davon bringt sie als Software-Entwicklerin und Freelancerin ihr Können in die Welten von Technologie, Mode, Finanzen und iGaming ein, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und spannenden Projekten.