Es war nur eine Frage der Zeit, aber jetzt ist es offiziell: Peter ‘dupreeh’ Rasmussen hat das Ende seiner aktiven Karriere bekannt gegeben. Beim BLAST.tv Major in Austin trat der Däne auf die Bühne, sprach ruhig ins Mikro – und verabschiedete sich nach über 13 Jahren Esports, fünf Major-Titeln und mehr als 30 Turniersiegen von der Profi-Bühne. Für viele fühlt es sich an wie das Ende eines Kapitels, das sie selbst miterlebt haben.
Von Dignitas bis Falcons – ein Karriereweg mit Ecken, Kanten und Rekorden
Wer Counter-Strike in den letzten zehn Jahren verfolgt hat, kam an Dupreeh nicht vorbei. Ob bei Dignitas, TSM, Astralis, Vitality oder Falcons – er war nie einfach nur dabei. Er war der Spieler, der Matches gedreht hat, wenn’s drauf ankam. Der nicht immer laut war, aber immer da. Fünf gewonnene Majors sprechen für sich, genauso wie über zwei Millionen Dollar an Preisgeldern und Platzierungen, die konstant zur Weltspitze gehörten.
Sein Spielstil war nie flashy um des Flashs willen. Als Rifler, Lurker oder Entry – Dupreeh passte sich an, blieb gefährlich und war taktisch oft einen Schritt voraus. Besonders in der goldenen Astralis-Ära galt er als Herzstück eines Teams, das Esport-Geschichte schrieb.
Der Abschied – leise, ehrlich, ohne großes Drama
Beim Austin Major nahm er sich die Zeit, den Schritt selbst zu erklären. Keine PR-Mail, kein Abschieds-Video, sondern ein Moment auf der Bühne, mit echten Emotionen. „Ich habe noch nie so gezittert“, sagte er. Und man glaubte es ihm. Die Nervosität, die Dankbarkeit, die Wehmut – alles war spürbar.
Er sprach über seine Familie, darüber, dass zwei Kinder zuhause jetzt wichtiger sind als jedes Match. Kein Abgang mit Knall, sondern ein bewusst gewählter Schritt raus aus dem Rampenlicht.
Und jetzt?
Es wäre nicht Dupreeh, wenn er einfach verschwindet. Schon in den letzten Monaten war er immer wieder als Analyst zu sehen – ruhig, präzise, mit einem Blick fürs Spiel, der zeigt, dass da noch einiges kommen kann. Ob er irgendwann an der Coach-Bank steht oder ein eigenes Projekt startet, bleibt offen. Die Tür ist nicht zu, nur der Weg ein anderer.
Community, Szene und das, was bleibt
Die Reaktionen auf seinen Rücktritt zeigen, wie viel er für die Szene bedeutet hat. Kollegen, Gegner, Fans – alle zollen Respekt. Nicht nur wegen der Erfolge, sondern wegen der Art, wie er diesen Weg gegangen ist. Bodenständig, fokussiert, ohne Allüren.
In einer Szene, die sich oft schnell dreht, bleibt Dupreeh ein Referenzpunkt. Für neue Spieler, für Fans, für Teams, die wissen: So geht Konstanz. So geht Esport mit Haltung.