Crunchyroll beim Esports World Cup: Anime trifft Gaming

Linda Güster
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Crunchyroll auf dem Handy und dem Laptop
Image credit: Bangla press / Shutterstock.com

Anime und Gaming sind längst kein Widerspruch mehr – sie wachsen zusammen, tauschen sich aus, inspirieren sich gegenseitig. Crunchyroll setzt genau da an und geht mit einem eigenen Stand auf den Esports World Cup 2025 in Riad. Was Fans dort erwartet, ist mehr als nur ein Popkultur-Showcase: Es ist das sichtbare Bekenntnis zu einer Community, die längst beides lebt.

Wenn Streamingdienste auf Turnierbühnen treffen

Crunchyroll hat sich in den letzten Jahren immer wieder als Brückenbauer gezeigt – zwischen Anime-Fandom und der wettkampforientierten Gaming-Welt. Dass man nun beim EWC vertreten ist, passt zur Strategie: Anime dahin zu bringen, wo das Publikum schon wartet. Und zwar nicht nur passiv – sondern als aktives Erlebnis.

Schon früh gab es dafür Ansätze. Die Zusammenarbeit mit Team Liquid oder TSM zeigte, wie sich Branding, Cosplay, Serien und Gaming miteinander verweben lassen. Beim EVO 2023 ging Crunchyroll noch weiter: Statt nur präsent zu sein, war man spürbar – mit Games, Mitmach-Aktionen und echten Fanmomenten. Jetzt steht der nächste Schritt an. Auf einer Bühne, die größer kaum sein könnte.

Anime zum Anfassen – und Mitnehmen

Der Auftritt in Riad ist alles andere als symbolisch. Crunchyroll bringt mehrere Erlebnisflächen mit, darunter Requisiten aus Gachiakuta und spielbare Features zu Kaiju No. 8. Besucher:innen können sich nicht nur durch Serienwelten bewegen, sondern selbst Teil davon werden. Es geht um Begegnungen, um Atmosphäre – und natürlich um Belohnungen.

Denn was wäre ein Event ohne passende Goodies? Postkarten, Stickersheets, Taschen oder Sammlerkarten zu den beliebtesten Shows wechseln den Besitzer. Mal über Gewinnspiele, mal direkt vor Ort – wer auftaucht, geht selten mit leeren Händen.

Was der EWC für Crunchyroll bedeutet – und umgekehrt

Der Esports World Cup hat sich in kürzester Zeit als Megaevent positioniert. Internationale Stars, globale Partner, ein Millionenpublikum – und eine Plattform, die Gaming nicht isoliert denkt, sondern als Teil von Popkultur inszeniert. Genau da fügt sich Crunchyroll ein. Für viele Spieler:innen gehört Anime längst zum Alltag, sei es als Inspiration, Entspannung oder Teil der eigenen Fan-Identität.

Dass Crunchyroll genau dieses Lebensgefühl nun live transportiert, gibt dem EWC einen neuen Layer. Zwischen Matches und Musikacts entsteht so eine zweite Bühne – eine für Stories, Charaktere und Fandom. Die Verbindung passt, weil sie schon lange existiert. Jetzt wird sie greifbar.

Zwischen Bühne und Blickwinkel

So groß das Event auch ist – die Entscheidung für Riad als Austragungsort bleibt nicht unumstritten. Die Nähe zur saudischen Regierung, die Menschenrechtslage, der Vorwurf kultureller Inszenierung: All das begleitet den EWC seit seiner ersten Ankündigung. Einige Spieler und Teams haben sich öffentlich positioniert, andere ziehen sich bewusst zurück.

Auch Crunchyrolls Präsenz wird im Netz diskutiert. Die Entscheidung, beim EWC dabei zu sein, ist nicht neutral – sie ist ein Statement. Und wie so oft im Esport und Popkultur: Die Frage, wo man steht, lässt sich nicht einfach ignorieren.

Anime, Esports und die Frage nach dem Wie

Crunchyroll macht es vor: Wer Anime liebt und Gaming lebt, muss sich nicht entscheiden. Events wie der Esports World Cup zeigen, dass diese Welten längst eins geworden sind. Aber mit dieser Nähe wachsen auch Verantwortung und Aufmerksamkeit. Was bleibt, ist ein Spannungsfeld aus Begeisterung, Kritik und Gestaltung.

Die kommenden Wochen werden zeigen, wie Fans, Creators und Unternehmen damit umgehen. Doch fest steht: Die Verbindung aus Anime und Esport ist keine Phase. Sie ist die Gegenwart – und formt die Zukunft.

Linda Güster ist leidenschaftliche Gamerin und als Teil des Freelance-Teams bei ESI immer am Puls der eSports-Szene. Ob knallharte DotA-2-Matches, nervenaufreibende Survival-Abenteuer in Subnautica oder entspannte Stunden mit Cozy Games wie Stardew Valley — sie liebt die ganze Bandbreite des Gaming-Universums. Abseits davon bringt sie als Software-Entwicklerin und Freelancerin ihr Können in die Welten von Technologie, Mode, Finanzen und iGaming ein, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und spannenden Projekten.