Das Mid-Season Invitational 2025 ist mehr als nur eine Bestandsaufnahme der Saisonhälfte. Es ist der erste große internationale Showdown des Jahres – mit zehn Teams, die nicht nur Ruhm, sondern auch Worlds-Tickets im Blick haben. Wer beim MSI 2025 gewinnt, prägt das globale Meta, beeinflusst die Vergabe der Startplätze und schreibt sich früh in die Titelgeschichte des Jahres ein.
Favoriten, Überraschungen und regionale Rivalitäten
Zehn Teams aus fünf Regionen treten an, jeweils zwei pro Liga. Mit dabei: etablierte Größen, ehrgeizige Herausforderer und einige echte Außenseiter. Besonders pikant: Der Turniersieger sichert seiner Region einen garantierten Worlds-Slot – unter der Bedingung, dass er sich im Sommer nicht disqualifiziert. Zudem kann die bestplatzierte Region einen vierten Platz für die Weltmeisterschaft erspielen. Jede Map zählt also doppelt.
LCK (Korea): Gen.G und T1
Gen.G dominiert den Frühling mit einer makellosen Saison und lässt auch in den Playoffs nichts anbrennen. T1 kämpft sich im Qualifier gegen Hanwha Life souverän durch – mit einem klaren 3:0 und einem auffällig routinierten Line-up um Faker und Doran. Korea reist mit Ansage an.
LPL (China): Anyone’s Legend und Bilibili Gaming
Anyone’s Legend sichert sich das MSI-Ticket mit mutigem Early Game und cleanen Teamfights. Bilibili Gaming holt sich den zweiten Platz über das Lower Bracket – strukturiert, vielseitig, mit Fokus auf kontrolliertes Makrospiel. Beide Teams verkörpern Chinas tiefes, taktisch geprägtes Meta.
LEC (EMEA): Movistar KOI und G2 Esports
KOI triumphiert gegen G2 mit einem explosiven Spielstil und starken Einzelaktionen. Besonderes Highlight: Midlaner Jojopyun schreibt Geschichte als erster NA-Spieler mit LEC-Titel. G2 bleibt trotz Finalniederlage gefährlich. Das Play-In dürfte für sie nur ein Zwischenstopp sein – solange sie ihr flexibles Drafting ausspielen können.
LTA (Americas): FlyQuest und FURIA
FlyQuest kommt als starker Nordamerika-Vertreter, FURIA komplettiert das Duo aus Südamerika. Für beide gilt: Der neue LTA-Zuschnitt bringt frischen Wind, aber auch mehr Druck. Denn ein starkes MSI ist Voraussetzung für einen zusätzlichen Worlds-Slot – das Ziel ist klar.
LCP (Asia-Pacific): CTBC Flying Oyster und GAM Esports
CTBC überzeugt mit strukturiertem Spiel und guter Synergie. GAM sorgt für die Storyline: ein Turnier-Run voller Comebacks, inklusive Finals-Sieg gegen PSG Talon. Für beide gilt: Das MSI ist die Bühne, um aus regionaler Klasse internationale Relevanz zu machen.
Format mit Tiefgang: Play-In, Bracket, Worlds-Chancen
2025 bleibt das MSI seinem Prinzip treu, verschärft aber die Bedingungen. Zunächst kämpfen vier Teams im Play-In (Double Elimination, Bo5) um zwei Plätze im Main Bracket. Dort wartet der Rest im klassischen Double-Elimination-Turnier. Der „Fearless Draft“ zwingt Teams, tief in den Champion-Pool zu greifen – langweilige Mirror-Matches ausgeschlossen.
Die Stakes? Neben Preisgeld und Prestige winkt ein direkter Startplatz für die Worlds. Wer also in Vancouver triumphiert, bringt nicht nur einen Titel nach Hause – sondern verändert den Herbst.