ZOWIE eröffnet Esports Science Lab in Europa

Linda Güster
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Bild vom Eröffnungsevent des ZOWIE Sports Science Lab
Image credit: BenQ / ZOWIE

Die europäische Esports-Szene bekommt ein neues Herzstück: Mit dem Esports Science Lab in Eindhoven schafft ZOWIE eine Forschungsumgebung, die Hightech und Spielpraxis zusammenbringt. Das Labor soll nicht nur Hardware besser machen, sondern auch das Training von Profis verändern – mit präziser Analyse, echten Spieldaten und einem klaren Ziel: Gaming auf ein neues Level bringen.

Forschung trifft auf Spielgefühl

Was ZOWIE in Eindhoven aufbaut, ist mehr als ein Testzentrum. Es ist ein Ort, an dem Wissenschaft in den Esport eingreift – nicht über abstrakte Studien, sondern direkt über Mausbewegungen, Reaktionszeiten und Muskelspannung. Mit Motion-Capture, Eye-Tracking und biometrischen Sensoren wird hier die Performance von Spieler:innen bis ins Detail untersucht.

Dabei geht es nicht nur um Geschwindigkeit oder Präzision. Auch mentale Belastung, kognitive Ausdauer und gesunde Ergonomie stehen im Fokus. Denn wer konstant auf Top-Niveau spielt, braucht mehr als gute Reflexe – man braucht Technik, die auf einen zugeschnitten ist.

Warum Eindhoven?

Der Standort ist kein Zufall. Die Niederlande gelten als wachsender Hub für Gaming-Innovationen, Forschung und Technologie. Eindhoven liegt zentral in Europa, gut vernetzt mit Universitäten und Tech-Partnern – ein logischer Schritt für ZOWIE, das bereits Labore in Asien betreibt. Europa bekommt jetzt sein eigenes Zentrum für datenbasiertes Esports-Design.

Das Ziel: Daten, die den Unterschied machen

Im Zentrum steht ein einfacher Gedanke: Leistung soll messbar sein – und messbare Leistung soll trainierbar werden. Mit dem Esports Science Lab will ZOWIE nicht mehr nur reagieren, sondern vordenken. Statt Annahmen über Spielverhalten zu treffen, wird direkt gemessen, wie sich Mausformen, Tastenlayouts oder Bildschirmfrequenzen auf die Performance auswirken.

Spieler:innen liefern mit jedem Match verwertbare Daten. Diese fließen in neue Hardware-Iterationen ein – von der Gewichtung der Maus bis zur Reaktionszeit des Monitors. So entstehen Produkte, die nicht nur theoretisch, sondern praktisch auf Top-Level funktionieren.

Zwischen Training und Gesundheit

Ein entscheidender Aspekt: Gesundheit wird mitgedacht. Gerade im Esport, wo stundenlang dieselben Bewegungen abgerufen werden, ist Überlastung ein reales Risiko. Das Labor untersucht, wie sich Griffarten, Spielpositionen und Display-Stimuli auf Muskeln, Gelenke und Konzentration auswirken.

Ziel ist nicht nur, bessere Technik zu bauen, sondern auch Methoden zu entwickeln, mit denen Spieler:innen langfristig leistungsfähig bleiben. Trainingspläne auf Datenbasis könnten künftig genauso normal werden wie die Auswahl der richtigen DPI-Zahl.

Zusammenarbeit statt Einzelstudie

ZOWIE agiert nicht im Alleingang. Das Labor kooperiert mit Esports-Teams, Universitäten und Ligen. Die Erkenntnisse sollen in die Breite getragen werden – nicht nur in die nächste Produktgeneration, sondern auch in Regeldiskussionen, Coaching-Strukturen und Nachwuchsförderung.

Gerade in einem Markt, der sich rasant verändert, kann so ein Labor Orientierung geben: Welche Technik funktioniert? Wo kippt Effizienz in Überforderung? Und wie können junge Talente gezielter aufgebaut werden, bevor sie sich festspielen?

Ein Schritt mit Ausstrahlung

Das neue Esports Science Lab ist ein Statement. Es sagt: Gaming ist nicht Zufall, nicht bloßer Reflex – sondern etwas, das man analysieren, verstehen und verbessern kann. Wer besser trainieren will, braucht verlässliche Daten. Wer bessere Hardware will, muss wissen, was sie leisten soll. ZOWIE liefert dafür jetzt einen Ort – mitten in Europa. Und das ist nicht nur für Profis ein Gewinn, sondern für alle, die Gaming ernst nehmen.

ZOWIE eröffnet ein Esports-Forschungslabor in Eindhoven – mit dem Ziel, Leistung und Gesundheit im Gaming neu zu denken.

Linda Güster ist leidenschaftliche Gamerin und als Teil des Freelance-Teams bei ESI immer am Puls der eSports-Szene. Ob knallharte DotA-2-Matches, nervenaufreibende Survival-Abenteuer in Subnautica oder entspannte Stunden mit Cozy Games wie Stardew Valley — sie liebt die ganze Bandbreite des Gaming-Universums. Abseits davon bringt sie als Software-Entwicklerin und Freelancerin ihr Können in die Welten von Technologie, Mode, Finanzen und iGaming ein, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und spannenden Projekten.