Insomnia Gaming Festival: Der überraschende Neustart 2026

Linda Güster
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Nach der überraschenden Schließung 2024 feiert eines der traditionsreichsten Gaming-Events Großbritanniens nun ein angekündigtes Comeback. Die Marke „Insomnia“ soll 2026 wieder aufleben – mit neuem Besitzer, neuen Strukturen und einem alten Namen, der bei vielen noch Emotionen weckt. Doch wie glaubwürdig ist dieser Neustart wirklich?

Von der LAN zur Leitmesse: Die Geschichte von Insomnia

Gegründet 1997 als Multiplay-LAN, entwickelte sich Insomnia zur größten Gaming-Convention im Vereinigten Königreich. Von einer kleinen Szene-Veranstaltung wuchs es zu einem Festival mit Esport, Cosplay, Entwicklerpanels, riesiger LAN-Area und zehntausenden Besuchern. Spätestens mit dem Umzug ins NEC Birmingham 2016 war klar: Insomnia war mehr als eine LAN – es war Institution.

Der Absturz: Insolvenz, Schulden, Vertrauensverlust

Die Hoffnung auf ein Post-Covid-Comeback wurde 2024 jäh gestoppt. Veranstalter Player1 Events meldete Insolvenz an. Über 500.000 Pfund Schulden, unbezahlte Dienstleister und ausstehende Rückzahlungen für Ticketkäufer prägten das Bild. Die Community reagierte enttäuscht – das einst gefeierte Event war plötzlich ein Symbol für Missmanagement.

Comeback 2026: Hoffnung auf einen Neuanfang

Mit Novacorp übernimmt ein neuer Akteur die Marke. Geleitet von Paul Wedgwood (Supernova Capital), soll das Insomnia Gaming Festival im Frühjahr 2026 zurückkehren. Versprochen wird eine Mischung aus LAN-Party, Esport, Ausstellerflächen und Cosplay – in Anlehnung an alte Zeiten. Der genaue Ort steht noch nicht fest, eine Rückkehr nach Birmingham ist jedoch wahrscheinlich.

Viel Skepsis in der Community

Die Ankündigung wurde mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Viele hoffen auf ein Revival des „alten Spirits“ – echter LAN-Flair, niedrigschwellige Turniere, ein Wochenende für Gamer:innen jeder Couleur. Doch ebenso laut sind die kritischen Stimmen: Zu viele Fragen zu Finanzen, Management und den Altlasten der letzten Jahre sind noch unbeantwortet.

Insomnia 2026 könnte eine zweite Chance sein – für ein Festival, das die britische Gaming-Szene jahrzehntelang geprägt hat. Aber: Ohne transparente Kommunikation, ein glaubwürdiges Team und das klare Bekenntnis zu Community und Werten wird aus dem Neustart nur ein weiterer Versuch. Jetzt liegt es an Novacorp zu zeigen, dass ein echtes Comeback möglich ist.

Linda Güster ist leidenschaftliche Gamerin und als Teil des Freelance-Teams bei ESI immer am Puls der eSports-Szene. Ob knallharte DotA-2-Matches, nervenaufreibende Survival-Abenteuer in Subnautica oder entspannte Stunden mit Cozy Games wie Stardew Valley — sie liebt die ganze Bandbreite des Gaming-Universums. Abseits davon bringt sie als Software-Entwicklerin und Freelancerin ihr Können in die Welten von Technologie, Mode, Finanzen und iGaming ein, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und spannenden Projekten.