Super Smash Bros. ist mehr als nur ein Game – es ist ein kulturelles Phänomen. Über Jahre hat die Community eigene Turniere, Events und Plattformen aufgebaut. Jetzt sollte mit „Smash Together“ sogar eine eigene Dating-App an den Start gehen – zugeschnitten auf Smash-Fans. Doch kurz vor dem Launch greift Nintendo ein. Wieder einmal.
Warum Nintendo den Stecker gezogen hat
„Smash Together“ war eine App für alle, die mehr als nur Matches teilen wollten: Profile, basierend auf Lieblingscharakteren, Turnierstatistiken und Rankings – ein soziales Netzwerk mit Dating-Funktion, zugeschnitten auf die Smash-Szene.
Doch Nintendo bleibt sich treu. Sobald der eigene Markenname oder Charaktere auftauchen, endet die Fan-Freiheit. Der Konzern verschickte eine Unterlassungserklärung – noch vor dem öffentlichen Beta-Test. Begründung: Schutz des geistigen Eigentums.
Markenrecht gegen Community-Kreativität
Nintendo stützt sich auf sein umfassendes Marken- und Urheberrecht. Namen wie „Smash“, Designs, Figuren – all das ist rechtlich gesichert. Auch wenn Fan-Projekte keine Einnahmen erzielen, sieht der Konzern die Kontrolle über seine Marken gefährdet.
Vor allem bei digitalen Projekten ist die Reaktion schnell und klar. Ob nun Turnier, Fanartikel oder App – wenn es offiziell nicht genehmigt ist, schreitet Nintendo ein.
Keine Premiere: Smash Together ist kein Einzelfall
Die Szene kennt dieses Muster. Ob das Aus für Super Smash Bros. bei der EVO oder die Zerschlagung der Smash World Tour – sobald Fanprojekte zu groß oder sichtbar werden, geht Nintendo dazwischen.
„Smash Together“ war nur das nächste Kapitel. Die App hatte innerhalb kurzer Zeit eine aktive Community aufgebaut, hunderte Registrierungen gesammelt und stand kurz vor dem Start. Zwei Tage vor Launch kam das juristische Aus. Ein Muster, das viele in der Szene inzwischen frustriert.
Zwischen Frust und Verständnis: So reagiert die Community
Die Reaktionen fallen gespalten aus. In Foren, Discords und auf X wird diskutiert. Viele Fans kritisieren die Vorgehensweise als innovationsfeindlich. Sie sehen in der App ein harmloses, kreatives Projekt mit Mehrwert für die Community – und kein Risiko für Nintendo.
Gleichzeitig gibt es auch Verständnis: Markenrecht ist kein Wunschkonzert. Wer eine IP nutzt, ohne Lizenz, riskiert Konsequenzen – gerade bei einem Unternehmen, das schon in der Vergangenheit konsequent durchgegriffen hat.
Fanprojekte unter Druck: Wie geht es weiter?
Die Sperre von „Smash Together“ sendet ein klares Signal: Projekte rund um Super Smash Bros., die auf offizielle Inhalte zurückgreifen, stehen auf wackligem Boden. Planungssicherheit? Fehlanzeige.
Besonders neue oder kleinere Initiativen verlieren dadurch Mut und Momentum. Wenn selbst eine kreative Nischen-Idee wie eine Dating-App gestoppt wird, stellt sich die Frage: Wo bleibt der Raum für Innovation?
Langfristig könnte das die Szene ausbremsen. Fans könnten sich entweder von Nintendo-Marken abwenden – oder sich ganz auf unter dem Radar laufende Projekte beschränken.