Der Mutterkonzern von Movistar KOI, OverActive Media, hat im ersten Quartal 2025 überraschend starke Zahlen vorgelegt. 37 Prozent Umsatzplus, geringerer Verlust, neue Märkte und große Events: Das sind nicht nur Wirtschaftsmeldungen, sondern Hinweise auf die Entwicklung einer ganzen Branche. Wer mit Esports groß geworden ist, erkennt in solchen News den Puls der Szene – jung, global, und wirtschaftlich immer professioneller.
Finanzbericht Q1 2025: Ein Signal an die Branche
Der Umsatz steigt auf fünf Millionen kanadische Dollar – das sind fast 40 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Gleichzeitig sinkt der Verlust auf unter zwei Millionen. Damit halbiert sich das Minus und zeigt: Die Strategie funktioniert. Kostensenkung, smarte Planung und die ersten Effekte aus der Expansion greifen sichtbar. Die operative Marge liegt bei über fünfzig Prozent – ein Wert, den viele klassische Sportorganisationen nicht erreichen.
Gerade für Fans bedeutet das: Es lohnt sich, auf Organisationen zu setzen, die professionell wirtschaften. Denn solche Teams bleiben langfristig relevant und können sich neue Projekte leisten, von Turnieren über Teamgründungen bis hin zu internationalen Streams.
Events, Sponsoren, Fans – der Dreiklang der Einnahmen
Dass OverActive Media wächst, liegt nicht nur am Papierkram. Das Call of Duty Major in Madrid hat nicht nur Zuschauer begeistert, sondern Einnahmen gebracht. Merch-Verkäufe laufen digital besser denn je. Große Namen wie Monster Energy und Telefónica bleiben Partner und sorgen für Sichtbarkeit – vor Ort, online, weltweit.
Zentral ist der Kontakt zur Community. Der eigene Fénix Club wächst und schafft ein neues Level an Fanbindung. Wer zahlt, bekommt exklusive Inhalte – und bleibt dem Team emotional nah. Für Organisationen wie KOI wird das zum Modell der Zukunft: direkt, digital, persönlich.
Zukäufe und neue Märkte: So baut man Reichweite heute
Erstmals tauchen KOI und Movistar Riders als feste Posten in einem Quartalsbericht auf – und das schlägt sich sofort im Umsatz nieder. Die Übernahmen wirken. Gleichzeitig expandiert das Team nach China, startet dort eigene Social-Kanäle und testet neue Wege, Fans zu erreichen. Auch Lateinamerika rückt in den Fokus – mit einem eigenen Free Fire-Team in Mexiko trifft man dort genau den Nerv der Szene.
Es zeigt sich: Wachstum heißt heute nicht nur größer werden, sondern gezielter agieren. Mehr Plattformen, neue Sprachen, lokale Formate. Wer Erfolg will, braucht Nähe zu den Fans – egal, wo sie wohnen.
Der Plan für morgen: Plattformen, Creator, Kontrolle
Mit Partnern wie Ibai Llanos oder Gerard Piqué gelingt KOI der Spagat zwischen Sport, Streaming und Entertainment. Diese Allianzen schaffen Reichweite über die Esports-Blase hinaus. Auch das Franchise-Modell wird überarbeitet: Weniger Risiko, mehr Kontrolle, klare Strukturen. Telefónica bleibt dabei zentraler Player – nicht nur mit dem Namen, sondern auch mit Medienpower und internationalem Netzwerk.
Die Marschrichtung ist klar: weg von kurzfristigen Hits, hin zu nachhaltiger Markenbildung. Ein Team wird zur Plattform – mit Inhalten, Community und neuen Geschäftsmodellen. Genau das braucht Esports jetzt.
Probleme im Hintergrund: Was noch gelöst werden muss
Trotz allem Wachstum gibt es Reibung. Aus Spanien kommen Berichte über unbezahlte Löhne und mangelhafte Betreuung einzelner Spieler. OverActive Media hat reagiert, die Probleme öffentlich gemacht und eine interne Aufarbeitung gestartet. Die Kritik trifft – aber sie wird nicht ignoriert.
Das zeigt: Auch in einem wachsenden Markt bleiben faire Bedingungen wichtig. Glaubwürdigkeit entsteht nicht nur durch Turniere, sondern durch den Umgang mit eigenen Leuten. Hier muss die Branche weiter lernen – und KOI geht einen ersten Schritt.