Im Jahr 2000 gründeten zwei schwedische Spieler ein Team mit einem Namen, den heute fast jeder in der Esports-Szene kennt: Ninjas in Pyjamas, kurz NiP. Was als kleine LAN-Truppe begann, ist heute ein Unternehmen mit globalem Anspruch, Büros in Europa und China und einer Geschichte, die kaum eine andere Organisation so erzählen kann. Zwischen Rekorden, Rückschlägen und Revolutionen ist eins geblieben: der Wille, Esports mitzugestalten.
Die frühen Jahre: LAN-Kultur, Herzblut und der erste große Titel
Tommy „Potti“ Ingemarsson und Christoffer „Tootzi“ Olsson wollten 2000 einfach nur zocken – und gründeten ein Counter-Strike-Team, das bald mehr als ein witziger Name war. NiP stand für Technik, Taktik und Teamgeist, als Esports noch keine Bühne hatte. Der CPL-Sieg 2001 gegen das amerikanische Team X3 war mehr als ein Turniersieg – er war ein Startschuss.
Wer damals dabei war, erinnert sich an verrauchte Säle, klapprige Monitore und selbstgeschraubte Rechner. NiP war mittendrin, mal eigenständig, mal unter dem Dach von SK Gaming. Doch die Rückkehr zur eigenen Identität wurde zum Wendepunkt.
Krisenjahre und Comeback: Wie CS:GO die Ninjas neu erfand
Mitte der 2000er wurde es still um das Team. Finanzielle Probleme, Roster-Fragen, ein fast vollständiger Rückzug. Doch 2012 kam CS:GO – und mit ihm ein neues Kapitel für NiP.
Mit einer neuen Generation und alten Werten startete das Team durch. 87 Maps in Serie ohne Niederlage, 2014 der erste CS:GO-Major in Köln – gegen Fnatic, vor tausenden Fans. Eine Zeit, die für viele bis heute den Geist von NiP ausmacht: dominant, leidenschaftlich, unangepasst.
Neue Spiele, neue Wege: Vom CS-Team zum Esports-Unternehmen
NiP blieb nicht stehen. Stattdessen öffnete sich die Organisation anderen Titeln: VALORANT, Rainbow Six, FIFA, League of Legends, Rocket League. Neue Szenen, neue Märkte – aber mit dem gleichen Anspruch: kompetitiv, relevant, international.
Strukturell wandelte sich das Team zur Firma. Geschäftsführung, Strategie, Standorte in Europa und Asien – aus der Szene heraus gewachsen, aber längst mit globaler Perspektive. Der Zusammenschluss mit dem chinesischen Unternehmen ESV5 vergrößerte die Reichweite enorm. Heute bespielt NiP auch Märkte, die lange als unerschlossen galten – mit eigenem Roster, lokaler Fanbase und klarem kulturellem Austausch.
Wirtschaftlicher Erfolg und Community-Fokus
NiP denkt längst in anderen Kategorien. Kooperationen mit Marken wie Red Bull, BYD Auto oder Fila zeigen, wie Esports mit Popkultur und Wirtschaft verschmilzt. Der Börsengang auf der NASDAQ war ein Statement – und ein Hinweis darauf, wie ernst NiP das eigene Wachstum nimmt.
Doch trotz allem Geschäftlichen bleibt die Community zentral. Ob beim Esports World Cup oder in eigenen Content-Formaten: Fans sollen nicht nur zuschauen, sondern mitgestalten. Der Aufbau junger Talente, Creator-Förderung, Events mit Rückkanal – all das gehört heute zur DNA von NiP.
NiP heute: Zwischen Legendenstatus und Zukunftsvision
25 Jahre nach der Gründung steht Ninjas in Pyjamas für weit mehr als Turniersiege. Die Organisation hat sich ihren Platz in der Esports-Geschichte erarbeitet – und setzt alles daran, auch in den nächsten Jahrzehnten relevant zu bleiben.
Innovation, Internationalität, Identität – das sind die drei Pfeiler, auf denen NiP seine Zukunft baut. Und mit jedem neuen Projekt, jedem neuen Team und jeder neuen Generation wächst das, was einmal auf einer kleinen LAN in Schweden begann, weiter zu einer Marke, die Gaming prägt.