Die Sentinels gehören zu den prägendsten Esport-Organisationen Nordamerikas – vor allem durch ihren Erfolg in VALORANT. Zwei internationale Titel, ein starker Kader und eine Community, die mitgewachsen ist. Doch CEO Rob Moore blickt weiter. League of Legends und Counter-Strike stehen auf dem Plan, mit konkreten Ambitionen und langfristiger Strategie. Für ein Team, das sich stetig weiterentwickelt hat, ist dieser Schritt keine Überraschung. Aber einer, der Fragen aufwirft: Wie groß kann Sentinels wirklich werden? Und was braucht es, um in etablierten Szenen Fuß zu fassen?
Von VALORANT zum nächsten Kapitel
Sentinels sind nicht aus dem Nichts aufgestiegen. Hinter den Erfolgen stehen kluge Verpflichtungen, Anpassungsfähigkeit und ein Verständnis für Timing. Die Verpflichtung von TenZ wurde zur Ikone, doch auch andere Moves – wie die Integration von Sacy und pANcada – zeigten: Dieses Team denkt voraus.
Gleichzeitig investierte man in Infrastruktur: Das eigene Compound schafft ein professionelles Umfeld, in dem Coaching, Analyse und Spielerentwicklung Hand in Hand gehen. Diese Struktur will man jetzt auch in anderen Titeln ausrollen – mit der Überzeugung, dass nachhaltiger Erfolg nur so entsteht.
Counter-Strike: Chance mit Risiko
Der Einstieg in Counter-Strike ist kein Selbstläufer. Die nordamerikanische Szene hat schwierige Jahre hinter sich, das Vertrauen ist brüchig. Sentinels kündigt an, 2026 in CS2 einzusteigen – mit Fokus auf regionalem Talent und starker Identität.
Das könnte frischen Wind bringen. Spieler wie TenZ und Zellsis haben bereits CS-Erfahrung, die Organisation ist finanziell stabil und strategisch erfahren. Doch der Wettbewerb ist hart, und der Druck hoch. Wer in Counter-Strike mitmischen will, braucht Substanz – nicht nur Namen.
League of Legends: Zurück zu den Wurzeln
Dass Sentinels auch LoL im Visier hat, wirkt fast wie eine Rückkehr. Als Phoenix1 war die Organisation einst Teil der nordamerikanischen Szene – jetzt könnte ein Wiedereinstieg über den Guest Slot in der Championship der Americas erfolgen.
Die Region ist im Umbruch, Riot Games öffnet die Strukturen. Für Sentinels wäre das ein Comeback mit Erfahrung im Gepäck – aber auch mit der Aufgabe, sich neu zu beweisen. Wer hier mitspielen will, braucht ein Netzwerk, Talentscouting und Timing. Alles Punkte, die Sentinels in VALORANT bereits unter Beweis gestellt hat.
Community, Wachstum und Perspektive
Die Expansionspläne sind nicht nur wirtschaftlich motiviert. Sentinels wollen wieder näher an die Community – auch geografisch. Lokale Events, neue Rivalitäten und Identifikationsfiguren sollen helfen, die Szene neu aufzuladen.
Finanziell steht die Organisation gut da. Die Einnahmen stiegen 2024 deutlich, Partnerschaften mit Razer oder Red Bull stützen das Wachstum. Gleichzeitig bleibt der Fokus auf Nachhaltigkeit: Weniger Hype, mehr Struktur. Ein Ansatz, der in der derzeitigen Lage der Branche auffällt.