Was bedeuten Plus und Minus bei Sportwetten?

Olga Artyushina
Ben Touati
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In aller Kürze

  • Ein Pluszeichen (+) weist darauf hin, dass die Wette auf den Außenseiter gesetzt wird.
  • Mit einem Minuszeichen (-) versehenen Quoten geben die Favoriten des Sportwettenanbieters für den Sieg in einem Spiel an.
  • Plus- und Minuswetten können für eine Reihe von Märkten verwendet werden, darunter Moneyline-, Spread– und Prop-Wetten.

Hast du schon mal auf eine Wetttafel in einem Sportwettenbüro gestarrt und warst wegen all den Plus- und Minuszeichen neben den Teams verwirrt?

Genau deshalb haben wir diese leicht verständliche Anleitung erstellt. Damit kannst du den Unterschied zwischen Plus- und Minus-Quoten besser verstehen, wie sie sich auf mögliche Gewinne auswirken und ob du dich für Plus- (-) oder Minus-Quoten (-) entscheiden solltest.

Hinweis: Das Plus-/Minus-Quotenformat (American Odds) ist vor allem in den USA gebräuchlich, wird aber auch zunehmend von europäischen Wettanbietern verwendet.

Plus- (+) und Minus- (-) Quoten einfach erklärt

Diese in amerikanischen Sportwetten üblichen Plus- und Minuszeichen haben einen einfachen Zweck: Sie geben an, welches Team oder Ergebnis als Favorit (-) und welches als Außenseiter (+) gilt.

Obwohl das Plus- und Minusformat üblicherweise mit Moneyline-Wetten in Verbindung gebracht wird, kann dieses System auch auf andere Spielarten angewendet werden, darunter Point Spread- und Over/Under-Wetten.

Die Symbole erleichtern außerdem das Verständnis der möglichen Auszahlung, sofern die Plus-Minus-Quoten genau erklärt wurden.

Das Pluszeichen (+)

Fangen wir mit dem Pluszeichen (+) an, das zum Hervorheben von Außenseitern verwendet wird.

Grundsätzlich bedeutet das Pluszeichen, dass die Sportwettenanbieter glauben, dass diese Mannschaft, dieser Spieler oder dieses Ergebnis der Außenseiter ist oder weniger wahrscheinlich als Sieger aus einem Wettkampf hervorgehen wird.

Wettende greifen gerne auf diese Option zurück, weil sie bei einem erfolgreichen Tipp eine höhere Auszahlung verspricht. 

Allerdings gilt: Je höher die Plus-Quote, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Ergebnis eintritt.

Das Minuszeichen (–)

Als Nächstes befassen wir uns mit den Minusquoten, die, wie du richtig erkannt hast, die favorisierte Mannschaft oder das Ergebnis mit der höchsten Wahrscheinlichkeit darstellen. 

Infolgedessen sind die Wettgewinne geringer, aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie eintreten, ist höher. Du siehst also Minusquoten, wenn du auf ein starkes Team oder auf Mannschaften wettest, die von der Öffentlichkeit massiv unterstützt werden.

Ähnlich wie bei der Plusquoten-Methode gilt: Je niedriger die Minusquote (z. B. -110 statt -200), desto wahrscheinlicher ist das Eintreten des Ergebnisses. Allerdings fällt in diesem Fall auch die potenzielle Auszahlung geringer aus.

Berechnung potenzieller Auszahlungen mit Plus- und Minus-Quoten

Der Vorteil von Plus- und Minus-Quoten besteht darin, dass sie die Berechnung potenzieller Gewinne vereinfachen.

Für Plus-Quoten lautet die Formel: (Quoten / 100) x Einsatz = Gewinn

Anhand eines NFL-Spiels zwischen den New York Jets (+110) und den New England Patriots (-250) haben die Sportwettenanbieter die Jets als Außenseiter eingestuft.

Mit der obigen Formel würde eine Wette auf den Außenseiter wie folgt berechnet werden:

Gewinn der New York Jets:

(110 / 100) x 100 € = 110 € (zuzüglich deines Einsatzes von 100 €)

Bei Minusquoten wird die Formel umgekehrt und wie folgt berechnet: (100 / Quote) x Einsatz = Gewinn

Angenommen, es findet ein NBA-Spiel zwischen den Minnesota Timberwolves (+110) und den Oklahoma City Thunder (-250) statt. Die Thunder sind Favoriten, die Auszahlung für eine Wette auf OKC würde wie folgt aussehen:

Oklahoma City Thunder gewinnt:

(100 / 250) x 100 € = 40 € (zuzüglich Rückerstattung des Einsatzes von 100 €)

Obwohl die Gewinnspannen bei einem Sieg der Thunder deutlich geringer ausfallen würden, sollten sie statistisch gesehen häufiger gewinnen. Somit wäre eine Wette auf sie sicherer.

Verwandte Wettmärkte verstehen

Diese Symbole werden nicht nur für Standard-Moneyline-Wetten verwendet. 

Schauen wir uns einmal an, wie dieses Format auch auf andere beliebte Wettmärkte angewendet wird.

Point Spreads 

Auch bei Wetten mit Punktvorgaben (Points Spread), bei denen Buchmacher vor dem Spiel einen fiktiven Punkteabstand festlegen, um die Chance auszugleichen, werden Plus- und Minuszeichen auf dieselbe Weise verwendet. 

So folgt auf den Spread-Betrag in der Regel eine Plus- oder Minuszahl. Diese gibt an, ob das Ereignis eher eintreten wird (Plus) oder eher nicht eintreten wird (Minus). 

Wie bei Moneyline-Wetten üblich, lässt sich anhand der Plus- oder Minus-Quote der potenzielle Gewinn berechnen – vorausgesetzt, der Tipp ist korrekt.

Totals (Over/Under) 

Bei Totals-Wetten, also Wetten, bei denen die Gesamtzahl der Punkte, Runs oder Tore beider Teams zusammengerechnet ist, steht der Over/Under-Wert ebenfalls in Verbindung mit einem Plus- oder Minuszeichen.

Auch hier gilt: Plus-Quoten stehen für unwahrscheinlichere Ereignisse mit höheren potenziellen Gewinnen. Minus-Quoten weisen auf wahrscheinliche Ergebnisse hin. Der Gewinn fällt dann entsprechend geringer aus.

Prop-Wetten

Prop-Wetten eignen sich ideal für Tipper, die davon überzeugt sind, dass ein Spieler oder eine Mannschaft einen wichtigen Leistungswert erreicht – etwa als „Erster Torschütze“ oder mit einer bestimmten Gesamtzahl an Passing Yards. 

In ähnlicher Weise erhalten alle verfügbaren Prop-Bet-Märkte ihre Quoten mit einem Plus- oder Minuszeichen. Das Minuszeichen bedeutet, dass die von den Wettanbietern angegebene Gesamtpunktedifferenz am wahrscheinlichsten ist.

Welcher Quotentyp bietet den besseren Wert?

Sind Plus-Quoten besser als Minus-Quoten? Das hängt stark von der gewünschten Auszahlung ab, die wiederum mit dem Risiko-Ertrags-Verhältnis zusammenhängt, das man bereit ist einzugehen.

  • Plus-Quoten bieten weitaus höhere Gewinne bei viel geringeren Einsatzbeträgen. Auf der anderen Seite setzt du auf ein Ergebnis, das weniger wahrscheinlich eintritt, was zu mehr verlorenen Wetten führen kann.
  • Minus-Quoten hingegen können besser vorhersehbare Ergebnisse bedeuten, erfordern jedoch einen höheren Einsatz, wenn angemessene Gewinne erzielt werden sollen.

Unabhängig davon, ob du neu im Bereich Sportwetten bist oder eine Wettstrategie entwickeln möchtest, die sich an Plus- und Minus-Quoten orientiert, solltest du immer mit kleinen Einsätzen beginnen, um dich an die Ergebnisse zu gewöhnen.

Wer verantwortungsvoll wetten möchte, setzt vielleicht lieber auf Außenseiter (Plus) mit kleineren Einsätzen und der Chance auf höhere Gewinne. Andere bevorzugen hingegen Favoriten (Minus), um die Verlustrate möglichst gering zu halten.

In jedem Fall gilt es, stets ein effektives Bankroll-Management zu betreiben und niemals zu versuchen, Verluste wieder hereinzuholen – ganz gleich, ob man sich für eine Plus- oder Minus-Wettstrategie entscheidet.

Profi-Tipp: Beide Formate können auch als Teil einer ausgewogenen Strategie in einer Round-Robin-Wette verwendet werden.

Fazit

Unterm Strich sind diese Plus- und Minuszeichen der Schlüssel zum Verständnis jeder Wetttafel. Versuche, das Gelernte auf verschiedene Märkte anzuwenden, von Moneyline- bis hin zu Prop-Wetten, um dein Sportwetten-Guthaben zu vergrößern.

Egal, ob du für die Aussenseiter bist oder strategisch wettest, indem du nur auf die Favoriten setzt, kannst du die Wettmärkte besser einschätzen und die Value Bets schneller erkennen.

FAQ

Was bedeuten Plus und Minus beim Wetten?

Die Plus- (+) und Minuszeichen (-) bei Sportwettenquoten geben an, wie viel man bei einem Einsatz von 100 € gewinnen würde. Sie zeigen außerdem an, welches Team/welcher Spieler/welches Ergebnis am wahrscheinlichsten ist. Das Pluszeichen steht für den Außenseiter, das Minuszeichen für den Favoriten.

Was ist der Unterschied zwischen Plus- und Minus-Quoten beim Wetten?

Bei Plus- und Minus-Sportwetten bezieht sich das Pluszeichen (+) auf den Außenseiter. Das Minuszeichen (-) steht für den Favoriten. Die Auszahlungen bei Plus-Wetten sind höher, aber das Ergebnis einer Minus-Wette tritt tendenziell häufiger ein.

Was ist bei Wettquoten besser: Plus oder Minus?

Beim Wetten kann die Auswahl zwischen Plus oder Minus davon abhängen, ob man ein höheres Risiko und höhere Gewinne bevorzugt. Wenn ja, sollte man auf den Außenseiter (Plus) setzen. Ist man jedoch eher risikoscheu, setzt man vielleicht lieber auf den Favoriten (Minus), um sich häufigere, wenn auch geringere Auszahlungen zu sichern.

Olga Artyushina

Redakteurin
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Olga ist erfahrene Redakteurin und Autorin mit über neun Jahren Berufspraxis in der Erstellung, Übersetzung und Lokalisierung von Inhalten – unter anderem für Unternehmen aus den Bereichen IT, Finanzen und Blockchain. Nach ihrem Studium der Internationalen Wirtschaftskommunikation an der SDI München fand sie über ihre Begeisterung für Technologie und digitale Trends den Weg in den redaktionellen Bereich. Heute verbindet sie sprachliche Präzision mit journalistischem Feingefühl – und widmet sich bei Esports Insider der spannenden Schnittstelle zwischen Gaming, Innovation und Industrie.