Elon Musk, der Mann hinter Tesla, SpaceX und X, hat erneut für Aufsehen in der Gaming-Welt gesorgt – dieses Mal jedoch nicht durch fragwürdige Ranglisten-Stunts, sondern durch einen spektakulären Livestream-Abbruch.
Am vergangenen Samstag wollte der Milliardär die Leistungsfähigkeit von Starlinks Inflight-WiFi demonstrieren und streamte sich selbst beim Spielen von Path of Exile 2 (PoE 2) auf höchster Schwierigkeitsstufe – live von seinem Privatjet aus. Was folgte, war ein Desaster, das weniger mit Spielkunst als mit Cybermobbing zu tun hatte.
Von Hardcore-Modus zu Hardcore-Trolling
Musk, der einst behauptete, ein Top-Spieler in PoE 2 zu sein (nur um später zuzugeben, dass er sein Konto hatte hochleveln lassen), schien entschlossen, seine Kritiker zu widerlegen. Doch schon nach wenigen Minuten war klar:
Seine Fähigkeiten lagen weit unter dem Niveau, das er einst auf der Rangliste als „Percy_Verence“ prahlend zur Schau gestellt hatte. Statt beeindruckender Combos oder taktischer Meisterleistungen starb er wiederholt – und das war noch das kleinste Problem. Die wahre Schlacht tobte im Chat.
Kaum hatte der Stream begonnen, loggte sich ein Nutzer ein und fragte, ob Musk „bitte Mr. Trump befriedigen könne, damit der einen Herzinfarkt erleidet“. Von da an ging es bergab. Über anderthalb Stunden hinweg hagelte es Beleidigungen von Accounts mit Namen wie „ELON_IS_A_PEEDOPHILE“ oder „ELON_MUSK_IS_PATHETIC“.
Sprüche wie „DU HAST KEINE FREUNDE UND WIRST ALLEIN STERBEN“ oder „DU WIRST IMMER UNSICHER SEIN, UND DAS GEHT NIE WEG“ dominierten den Chat, während Musk stoisch Techno-Musik aufdrehte und versuchte, das Chaos zu ignorieren.
Großes Ego = mehr Schmerzen
Die Angriffe wurden persönlich. Ein Nutzer, der sich als Ashley St. Claire ausgab – die konservative Influencerin, die mit Musk in einem Sorgerechtsstreit um ihr gemeinsames Kind verwickelt ist – schrieb: „Elon, ich bin’s, Ashley. Habe PoE 2 Early Access gekauft, weil ich dich sonst nicht erreiche. Bitte zahl den Unterhalt.“
Ein anderer stichelte, Musks entfremdete Tochter Vivian habe recht gehabt, ihn als lausigen Gamer zu bezeichnen. Während einige Streamer versuchten, ihm zu helfen, indem sie erklärten, wie man den Chat mute, und vereinzelt „Kauf TSLA“-Rufe ertönten, wurde jede Unterstützung von der Flut an Spott überrollt.
Nach einer Stunde brach Musk kurz die Stille und nannte die Trolle „r—–s“ – ein Begriff, der weitere Empörung auslöste. Ein User namens „HC_John_Wick“ legte nach: „ELON, WIE KANN MAN SO DUMM UND HÄSSLICH AUSSEHEN? WARUM FÄLLT TESLA AUSEINANDER? HAHAHA!“
Doch anstatt konsequent zu handeln, mutete Musk nur vereinzelt die lautesten Störenfriede – bis sein WiFi plötzlich „abstürzte“ und der Stream endete.
Nachwirkungen des virtuellen KOs
Der Stream wurde von X gelöscht, tauchte aber schnell auf YouTube wieder auf. Musks Abgang wirft Fragen auf: War es wirklich ein technisches Problem, oder einfach ein „Rage Quit“ nach zu viel Druck?
Anders als bei seiner Fehde mit Asmongold, wo er mit Tweets und privaten Nachrichten reagierte, blieb er diesmal auffallend still. Die Gaming-Community sieht darin einen weiteren Beweis, dass Musks Image als „cooler Gamer“ mehr Show als Substanz ist.
Fazit
Musks Glaubwürdigkeit als Spieler ist schon lange zerstört, aber dieser Vorfall zeigt eine neue Facette: Selbst mit Milliarden im Rücken bleibt er im virtuellen Raum angreifbar. Die Trolle haben bewiesen, dass weder Ruhm noch Technik vor öffentlicher (Selbst-)Demütigung schützen.
Ob Musk es jemals wieder wagt, live zu zocken, bleibt fraglich – doch eines ist sicher: In der Gaming-Welt zählt Authentizität mehr als PR-Stunts. Und die lässt sich nicht mit Starlink kaufen.