Game On: Was Esports aus Squid Game Season 3 lernen kann

Ben Touati
Jasmin Bosley
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Image credit: Midjourney

Am 27. Juni 2025 feierte Squid Game Season 3, die finale Staffel der südkoreanischen Erfolgsserie, ihre Premiere auf Netflix und löste weltweit einen Sturm der Begeisterung aus. Die Geschichte um Seong Gi-hun, der die tödlichen Spiele ein für alle Mal beenden will, fesselt mit ihrer Mischung aus Überlebenskampf, strategischem Denken und nervenzerreißender Spannung.

Diese Themen finden ein Echo in der Esports-Welt, wo Präzision, Taktik und Leistung unter Druck den Ton angeben. Die Serie hinterlässt nicht nur Spuren in der Popkultur, sondern inspiriert auch durch Kollaborationen mit Spielen wie Fortnite und Call of Duty.

„Rot, grün, rot!“ – Parallelen zwischen Squid Game und Esports

Die dritte Staffel von Squid Game zeigt Seong Gi-hun in seinem finalen Kampf gegen die tödlichen Spiele, unterstützt von Charakteren aus der zweiten Staffel, die mit einem schockierenden Cliffhanger endete. Die Serie dreht sich um strategische Entscheidungen, Teamdynamiken und den Druck, in kritischen Momenten zu performen – Elemente, die auch die Esports-Welt prägen.

Turniere wie die ESL One für Counter-Strike oder die Fortnite Championship Series verlangen von Spielern, in Sekundenbruchteilen zu reagieren, ähnlich wie die Teilnehmer in Squid Game, die in Spielen wie „Red Light, Green Light“ ums Überleben kämpfen.

Diese Intensität macht die Serie für Esports-Fans besonders ansprechend, da sie die psychologische Belastung und den Nervenkitzel des Wettbewerbs widerspiegelt.

Die Figuren, die unterschiedliche Perspektiven und Fähigkeiten einbringen – von einem Mutter-Sohn Team bis hin zu einer hochschwangeren, jungen Frau – erinnern an die vielfältigen Rollen in Esports-Teams, wo Taktiker, Schützen und Supporter zusammenarbeiten müssen.

„Tug of War“ – Kollaborationen mit Esports-Games

Die Popularität von Squid Game hat zu Kollaborationen mit führenden E-Sport-Spielen geführt. Am 27. Juni 2025 startete die Zusammenarbeit mit Fortnite, die Squid Game-Assets in den Unreal Editor für Fortnite (UEFN) integrierte. Spieler können nun eigene Inseln mit Herausforderungen wie „Tug of War“ oder „Glass Bridge“ erstellen, was die kreative Freiheit im Spiel erweitert.

Titel wie Fortnite, die eine starke Esports-Präsenz haben, ziehen mit solchen Inhalten neue Spieler an und könnten die Zuschauerzahlen bei Turnieren wie der FNCS steigern.

Ebenso führte Call of Duty ein Squid Game-Event in Black Ops 6 und Warzone ein, das vom 3. Januar bis 24. Januar 2025 lief. Dieses Event brachte Spielmodi wie „Red Light, Green Light“ auf die Karte „Red Card“ sowie exklusive Skins und Waffen-Blaupausen.

Solche Integrationen verbinden die narrative Kraft der Serie mit der kompetitiven Dynamik von Esports und schaffen einzigartige Erlebnisse, die Fans beider Welten ansprechen.

SpielKollaborationDetailsZeitraum
FortniteSquid Game x FortniteEinführung von Squid Game-Assets in den Creative-ModusStart: 27. Juni 2025
Call of DutySquid Game-Event in Black Ops 6 und WarzoneSpielmodi wie „Red Light, Green Light“, exklusive Skins und Blaupausen3. Januar – 24. Januar 2025

„Glass Bridge“ – Einfluss auf die deutsche Esports-Szene

Obwohl es in Deutschland keine dokumentierten Esports-Events gibt, die direkt von Squid Game inspiriert sind, bietet die Serie Potenzial für innovative Turnierformate. Die deutsche Esports-Szene, angeführt von Organisationen wie ESL Gaming, ist bekannt für große Events in Spielen wie League of Legends und Counter-Strike.

Die dramatischen und strategischen Elemente von Squid Game könnten Veranstalter dazu anregen, neue Spielmodi einzuführen, die zeitkritische Aufgaben oder Team-Herausforderungen wie „Glass Bridge“ nachbilden. Solche Formate könnten die Aufmerksamkeit von Fans beider Welten auf sich ziehen und die Zuschauerzahlen erhöhen.

Ein Fan-Event am 20. Juni 2025 in Deutschland, das Teil der globalen Premierenfeierlichkeiten war, zeigt das Interesse an der Serie und könnte den Weg für thematische E-Sport-Events ebnen.

Content-Creators auf Plattformen wie Twitch könnten ebenfalls durch das Spielen von Squid Game-inspirierten Modi in Fortnite oder Call of Duty die Verbindung zwischen Serie und E-Sport stärken.

„Dalgona Candy“ – Kulturelle Resonanz in Deutschland

Squid Game hat die deutsche Popkultur tief geprägt, insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die auch die Kernzielgruppe der Esports-Community bilden. Schulhöfe sind Schauplatz von Nachahmungen der Spiele, und Social-Media-Plattformen wie TikTok sind voll von Squid Game-inspirierten Inhalten.

Diese kulturelle Durchdringung überschneidet sich mit der Esports-Fanbase, da viele Fans beider Welten in derselben Altersgruppe sind.

Die Teilnahme von Prominenten wie der schwedischen Sängerin und Eurovision-Teilnehmerin Anna Sahlene an „Squid Game: The Challenge“, einer Reality-Show mit 456 Spielern und einem Preis von 4,56 Millionen US-Dollar, hat die Aufmerksamkeit in Deutschland weiter gesteigert.

Diese Show, die kompetitive Elemente mit hohem Einsatz verbindet, spiegelt die Dynamik von Esports-Turnieren wider. Veranstalter könnten diese kulturelle Welle nutzen, um Events mit narrativen oder dramatischen Elementen zu gestalten, die an die Spiele der Serie angelehnt sind, und so ein breiteres Publikum ansprechen.

„Marbles“ – Wie Season 3 ankommt

Die dritte Staffel von Squid Game hat gemischte Reaktionen hervorgerufen. Kritiker loben die filmische Qualität und den sozialen Kommentar, der Themen wie Kapitalismus und menschliche Natur aufgreift. Einige bezeichnen die Staffel als emotional packendes Finale, das die Geschichte würdig abschließt.

Dennoch gibt es Kritik an wiederholten narrativen Mustern, die den Reiz der dritten (und letzten) Staffel etwas abschwächen. Trotz dieser gemischten Bewertungen bleibt Squid Game ein popkulturelles Kraftwerk, das Trends setzt.

Die Fähigkeit der Serie, Spannung und Strategie zu vereinen, macht sie zu einem natürlichen Verbündeten der kompetitiven Gaming-Szene.

Fazit

Squid Game Season 3 ist ein kulturelles Phänomen, das die Esports-Welt aufmischt. Die Themen von Überleben, Strategie und Wettbewerb resonieren mit der Intensität von Esports-Turnieren, während Kollaborationen mit Spielen wie Fortnite und Call of Duty neue Spieler und Zuschauer anziehen.

In Deutschland könnte die Serie die Art und Weise, wie Esports-Events gestaltet und vermarktet werden, nachhaltig verändern, indem sie dramatische und narrative Elemente einführt. Die kulturelle Durchdringung, von Schulhöfen bis zu Social Media, verstärkt diese Verbindung und schafft eine Brücke zwischen Popkultur und kompetitivem Gaming.

Squid Game zeigt, wie Kinderspiele zu Schlachtfeldern werden können. Vielleicht inspiriert es die Esports-Welt, ihre eigenen Arenen neu zu denken. Zum Glück bleibt das Töten in der virtuellen Arena – aber der Druck? Der ist real. Und echte Esports-Fans wollen es auch so.

Ben Touati schreibt über Esports, Games und digitale Welten – mit einem Blick, der zwischen analytischem Tiefgang und nerdiger Begeisterung pendelt. Sein Background in Linguistik verleiht ihm ein feines Gespür für Sprache, Struktur und die kleinen Nuancen, die große Geschichten tragen. Ob aktuelle Entwicklungen im kompetitiven Gaming, neue Trends oder Arnold Schwarzeneggers Englisch: Ben liefert Einordnungen mit Substanz – immer durchzogen von Popkultur-Referenzen, filmreifen Metaphern und dem leisen Verdacht, dass das alles irgendwie mit Buffy the Vampire Slayer und Watchmen zu tun hat.